Premiere für Niklas Steiner: Der 17-jährige Freistilspezialist vom TSV Westendorf ist vom Bayerischen Ringer-Verband (BRV) zu einem dezentralen Lehrgang des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) nach Heidelberg eingeladen worden. Nach seiner Aufnahme in den nationalen Kader war es für Steiner die erste Maßnahme unter Nachwuchs-Bundestrainer Marcel Ewald.
Allein sieben bayerische Athleten hatte der hauptamtliche Landestrainer des BRV, Marcel Fornoff, im Gepäck. Drei Tage lang arbeiteten rund 25 Nationalkaderathleten aus dem Kadetten- und Juniorenbereich mit beiden Trainern. Dabei ging es nicht nur auf der Matte zur Sache. „Wir sind auf die Kraft- und Ausdauerwerte eingegangen. Der Bundestrainer hat es zur Aufgabe gemacht, dass die Werte verbessert werden müssen“, verweist Fornoff insbesondere auf ein spezielles Defizit: Vor allem im Kraftbereich hinken die bayerischen Athleten international hinterher. Ein weiterer Punkt, den auch Niklas Steiner betraf, handelte vom individuellen Kampfkonzept, kurz auch IKK. „Viele Ringer gehen ohne ein Konzept in einen Kampf“, betont der Freistil-Landestrainer. Um sich mehr darauf zu konzentrieren, mussten die Athleten ihre taktische Vorgehensweise nicht nur schriftlich notieren, sondern auch vor allen Teilnehmern präsentieren. Marcel Fornoff lobte darüber hinaus den Einsatz von Niklas Steiner. „Er hat super mitgezogen und einen guten Eindruck hinterlassen, wenn gleich er noch körperlich zulegen muss.“ Mit seinen 17 Jahren gehört der Westendorfer nun zum jüngeren Jahrgang bei den Junioren. Bei den deutschen Einzelmeisterschaften 2022 erreichte Steiner den Vizetitel. „Was ihn auszeichnet, dass er selbstbewusst in die Kämpfe geht. Viele Ringer sind nervös. Niklas ist für sein Alter schon mental sehr stark. Da ist er sogar abgezockt und ringt richtig clever“, hebt Marcel Fornoff hervor. Und Niklas Steiner? Er genoss natürlich den dreitägigen Lehrgang. „Dass ich den Sprung geschafft habe, freut mich sehr und motiviert mich.“ Steiner wird nun des Öfteren unterwegs sein. Fahrten bis zum Stützpunkttraining nach Nürnberg sind dann keine Seltenheit mehr. Westendorfs Vereinsvorstand Robert Zech zeigt sich begeistert: „Ich freue mich sehr für ihn. Es macht mich außerordentlich stolz. Für ihn geht die Arbeit jetzt erst richtig los.“ Bereits im Dezember ist die nächste Maßnahme terminiert. Dann soll auch Niklas Steiner wieder dabei sein. Dann werden auch die Kraft- und Ausdauerwerte überprüft. Nächstes sportliches Highlight im Jahr 2023 ist die Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen. Sollte der Westendorfer seine Klasse mit einem vorderen Platz bestätigen, dann dürfte den ersten internationalen Aufgaben nichts mehr im Wege stehen. sg