Der TSV Westendorf hat die Vorrunde in der bayerischen Oberliga mit dem zweiten Platz beendet. Zum Abschluss unterlagen die Athleten aus dem Ostallgäuer Ringerdorf beim TV Geiselhöring mit 11:13. Bei diesem ausgeglichenen Duell auf Augenhöhe gingen jeweils fünf Einzelkämpfe an beide Mannschaften.
Den Schlüsselkampf in dieser brisanten Begegnung hatte Simone Iannottoni bereits im ersten Durchgang. Der italienische Legionär holte im Limit bis 98 Kilo gegen Simon Eisenhut nur einen knappen 4:3-Sieg. „Statt der von uns erhofften vier Punkte, gab es nur einen Mannschaftspunkt“, so Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle. Drei weitere Punkte mehr auf dem Konto, Westendorf hätte den Kampf zu seinen Gunsten gewonnen. Am Ende blieb der Römer hinter den Erwartungen zurück.
Der Kampfabend startete mit einem technischen Überlegenheitssieg des Geiselhöringer Legionärs. Joni Tskhadaia punktete den Westendorfer Edris Fazeli (57 kg, Freistil) vorzeitig aus. Keine Chance ließ dagegen TSV-Schwergewicht Felix Kiyek seinem Gegner Ulrich Blümel. Nach 2:19 Minuten stand sein Überlegenheitssieg fest. Auf verlorenem Posten war im Limit bis 61 Kilo im griechischen-römischen Stil Michael Steiner, der gegen Ramaz Silagave deutlich mit 0:17 unter die Räder kam. Markus Stechele (66 kg) gab seinen Kampf im Freistil gegen Alexandros Pilavidis mit 0:11-Wertungspunkten ab, sodass der Gastgeber zur Pause mit 11:5 führte.
Felix Jürgens (Griechisch-Römisch) startete zu Beginn der zweiten Halbzeit mit der Aufholjagd. In der Gewichtsklasse bis 86 Kilo gewann er gegen Lukas Würstl mit 9:0, was drei Mannschaftspunkte bedeutete. Souverän und abgezockt präsentierte sich Ion Gaimer in seiner alten Wirkungsstätte. Noch in der vergangenen Saison schnürte sich der 40-Jährige die Ringerstiefel für den TVG, nun lief er im Trikot der Westendorfer auf und gewann sein Duell gegen Arkadiusz Gucik mit 7:3-Wertungspunkten. Weil Simon Einsle im letzten Vorrundenkampf nicht zur Verfügung stand, sprang sein Bruder und Cheftrainer Matthias Einsle (80 kg) ein und erkämpfte sich einen weiteren Mannschaftspunkt gegen Martin Wittmann. Vor den abschließenden Begegnungen bis 75 Kilo stand es 11:11. Freistilspezialist Daniel Joachim verlor gegen Ilja Vorobev mit 0:2-Wertungspunkten. Ganz knapp endete auch das letzte Duell des Abends der Griechisch-Römisch-Spezialisten zwischen dem Westendorfer Philipp Reiner und Krzysztof Bańczyk. Weil der Geiselhöringer die letzte Wertung erzielte, gingen der Einzel- als auch der Gesamtkampf an den Gastgeber.
Am vergangenen Wochenende strauchelte noch der SC Anger bei den Nürnberg Grizzlys, dadurch sind die drei Spitzenteams jeweils mit einer Niederlage behaftet. „Das macht die Sache dann doch wieder etwas spannender“, weiß TSV-Vorstand Robert Zech, dass zu Beginn der Rückrunde die Gewichtsklassen nicht nur getauscht, sondern die Karten dadurch auch wieder neu gemischt werden. Nur ein Punkt trennt die punktgleichen Westendorfer und Angerer von Ligaprimus Geiselhöring. „Es ist weiterhin alles offen. Nun sind wir der Jäger“, macht Zech deutlich.