Es war ein Kampfabend ganz nach dem Geschmack der über 400 Zuschauer und Fans in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick. Der TSV Westendorf gewann in der bayerischen Oberliga gegen stark dezimierte Nürnberger Grizzlys sage und schreibe mit 28:6. Insgesamt acht Einzelsiege verbuchte der Gastgeber, der weiterhin in der Liga ungeschlagen bleibt.
Schon beim Gang über die Waage war Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner klar: „Nürnberg hat große Probleme, weil sie nicht in Topbesetzung antraten.“ Die erste Duftmarke setzten allerdings die Gäste aus der Norisstadt. Im Duell der Leichtgewichtler verpatzte der Nürnberger Damir Shifadugov die Oberliga-Premiere von Niklas Steiner. Der Westendorfer unterlag trotz zwischenzeitlicher 3:2-Führung auf Schulter. „Ich bin schon sehr enttäuscht. Der Kampf hat aber gut angefangen. Entscheidend von mir war ein schlechter Griff“, genoss Steiner allerdings die Kulisse. Für ihn sei es ein geiles Gefühl gewesen, in die Arena einzulaufen. „Niklas hat sich gut verkauft, war auch etwas nervös. Ich denke, dass wir noch viel Freude mit ihm haben werden“, so Abteilungsleiter Thomas Stechele. Es blieb im ersten Durchgang bei der einzigen Niederlage des TSV. Im Schwergewicht gewann Felix Kiyek (Griechisch-Römisch) gegen Erkan Celik mit 5:1-Wertungspunkten. Einen technischen Überlegenheitssieg feierte dagegen Michael Steiner, der im Limit bis 61 Kilo Griechisch-Römisch Maximilian Gerlach vor Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit auspunktete. Seine Premiere feierte im Halbschwergewicht (98 kg) Simone Iannottoni. Der italienische Neuzugang gewann das Freistilduell gegen Ewald Stoll mit 9:3, wobei auch er sich schwer beeindruckt von der Kulisse zeigte. Kurzen Prozess machte auch Freistilspezialist Nasrat Nasratzada bis 66 Kilo. Nach souveräner 8:2-Führung drückte er Benny-Ben Berkil auf beide Schulter. Zur Pause führte Westendorf schon mit 12:4.
Den zweiten Einzelsieg der Gäste gab es direkt nach Wiederanpfiff. Felix Jürgens verlor im Limit bis 86 Kilo im griechisch-römischen Stil mit 1:6-Wertungspunkten gegen den Nürnberger Michael Janot. Danach folgte ein Höhepunkt nach dem anderen. Routinier und Neuzugang Ion Gaimer (71 kg, Griechisch-Römisch) schulterte Tom Pusch nach nicht einmal einer Minute. Freistilspezialist Simon Einsle (80 kg) punktete Denis Werwein vorzeitig aus. Selbst in den letzten beiden Duellen im Weltergewicht konnten die Grizzlys den TSV-Express nicht ansatzweise zum Stoppen bringen. Ein Feuerwerk brannte Daniel Joachim (Freistil) ab, der Marat Teuvazhev mit 21:4-Wertungspunkten bezwang. Der Grizzly konnte einem beinahe leidtun, erzielte Joachim unter frenetischem Jubel in diesem Kampf drei Fünfer-Wertungen. „Ich habe mich nach dem Kampf bei meinem Gegner für die harten Landungen auf dem Rücken sogar entschuldigt“, so Joachim. Für Coach Maximilian Goßner sei er gar ein super Techniker und Gefühlsringer. Den Schlusspunkt eines erfolgreichen Abends setzte Benedikt Gansohr, der im griechisch-römischen Stil Ole Hansen überhaupt keine Chance ließ und den Kampf mit 20:4 vorzeitig für sich entschied. „Der Sieg in der Höhe ist verdient“, bilanziert Goßner, während für TSV-Vereinschef Robert Zech besonders die vier vorzeitigen Siege nach der Pause hervorstachen. In der Tabelle bleibt Westendorf mit 5:1-Punkten hinter Anger (7:1) und Geiselhöring (6:0) auf Rang drei.

