Der ganz große Wurf ist zwar ausgeblieben, doch der Westendorfer Christopher Kraemer hat bei der Ringer-Weltmeisterschaft in Belgrad trotzdem eine beeindruckende Leistung abgerufen. Der 27-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist musste sich im Viertelfinale im olympischen Limit bis 60 Kilo Mehdi Seifollah Mohsen Nejad mit 0:7-Wertungspunkten geschlagen geben. Weil der Iraner nicht das Finale erreichte, konnte Kraemer dann nicht mehr über die Hoffnungsrunde ins Geschehen eingreifen.
Das Turnier in der serbischen Hauptstadt begann für Kraemer furios. Mit einem technischen Überlegenheitsieg gegen Aslamdzhon Azizov aus Tadschikistan zog der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes ins Achtelfinale ein. Hier zwang er den Russen Anvar Allakhiarov, der wie seine Landsleute in Belgrad unter neutraler Flagge starten musste, mit 7:5-Wertungspunkten. Dass dann im Viertelfinale Schluss war, ist zwar bitter, doch zeigt es einmal mehr, dass Kraemer eine enorme Entwicklung vollzogen hat. Damit gewann er wie sein Westendorfer Vereinskollege Niklas Stechele, der ebenfalls im Viertelfinale in der Freistilkonkurrenz bis 57 Kilo scheiterte, bei einer starken WM zwei Kämpfe.
Jetzt kann sich Christopher Kraemer erst einmal voll und ganz auf die Bundesliga-Runde mit dem SV Wacker Burghausen konzentrieren. Hier geht der amtierende deutsche Einzelmeister im Limit bis 66 und 71 Kilo auf die Matte. Spätestens im Frühjahr 2024 dürfte der Ostallgäuer dann den steinigen Weg über die beiden Olympiaqualifikation (Europa und Welt) nehmen. Denn für Kraemer ist die Teilnahme in Paris weiterhin oberstes Ziel.
Bilder: United World Wrestling