Der TSV Westendorf bleibt in der Bayerischen Ringer-Oberliga in der Erfolgsspur. Die Ostallgäuer holten sich einen überzeugenden 19:12-Auswärtssieg gegen den ASV Hof. Während sich beide Teams schöne und packende Kämpfe lieferten, zeigten sich auch beide Fanlager in Höchstform. Denn über den gesamten Abend peitschten sie die Ringer an.
Es war ein tolles Bild, als sich nach dem Kampf beide Mannschaften von den Zuschauern feiern ließen. Schon bei der Ankunft wurden die Gäste herzlich empfangen. „Dass wir unsere Fahrt mit den Fans hierher angetreten haben, war definitiv die richtige Entscheidung. Es verlief alles super freundschaftlich“, so TSV-Vorstand Robert Zech. Beide Fanlager haben während des Duells nie aufgehört ihre Ringer anzufeuern. Für ihn habe es schöne Kämpfe gegeben, weil alle Athleten auf der Matte gerauft haben. „Es war einfach geil. Der Gewinner des Abends war und ist eindeutig der Ringkampfsport“, so Robert Zech.
Zur Pause sah es nach einem doch einseitigen Kampfgeschehen aus. Denn Westendorf holte allein drei technische Überlegenheitssiege und einen Schultersieg. Überragend präsentierten sich Michael Steiner (57 kg, Griechisch-Römisch) und Markus Stechele (61 kg, Freistil), die ihre Gegner vorzeitig auspunkteten. Auch Schwergewichtler Georgi Ivanov, übrigens die einzige ausländische Verstärkung des Abends auf Seiten der Westendorfer, hatte keine Probleme mit seinem deutlichen Sieg. Maximilian Prestele (66 kg, Griechisch-Römisch) gelang sogar ein Schultersieg. Nur Felix Kiyek, der im Limit bis 98 Kilo gegen Lukas Fleischer antrat, musste sich nach Ende der sechsminütigen Kampfzeit knapp geschlagen geben und gab einen Mannschaftspunkt dadurch ab.
„Die erste Halbzeit hat sich für mich als Trainer sehr entspannt angefühlt“, sagte Maximilian Goßner, wenn gleich die Hofer zwar im zweiten Durchgang drei weitere Einzelsiege verbuchten, allerdings den Gesamtsieg der Westendorfer nie gefährden konnten. In den Dienst der Mannschaft stellte sich Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle, der in seinem Duell bis 86 Kilo Fabian Rudert mit 0:8-Wertungspunkten unterlag. Trotz zwischenzeitlicher 6:0-Führung gab Luis Wurmser (71 kg, Freistil) seinen Kampf per Schulterniederlage gegen Ebadullah Noori vorzeitig noch aus der Hand. Philipp Reiner (80 kg, Griechisch-Römisch) machte es in seinem Duell richtig spannend. Nach deutlicher 9:2-Führung kam Simon Söllner nochmals zurück, doch der Westendorfer belohnte sich noch mit einem Mannschaftspunkt. Im vorletzten Kampf des Abends ging Benedikt Gansohr (75 kg) auf die Matte. Der Griechisch-Römisch-Spezialist gab den Kampf vorzeitig ab, weil er sich vergangenes Wochenende eine Platzwunde zuzog. „Da wollten wir einfach auf Nummer sicher und kein Risiko eingehen“, so Coach Goßner. Zum Schluss gelang Daniel Joachim noch ein 5:1-Punktsieg gegen Manuel Albert.
Der Cheftrainer hebt in seiner Analyse den super Auftritt von Markus Stechele, den souveränen Sieg Daniel Joachims gegen den amtierenden bayerischen Meister und den Schultersieg von Maximilian Prestele hervor. „Allerdings übertraf die Stimmung in der Halle dann doch alles. Sowohl Hofer als auch Westendorfer Fans feierten und feuerten ihre Ringer an, einfach irre. Es verlief alles harmonisch und sehr friedlich.“ (stg)
Bild: Bernhard Füller