Mit einer beeindruckenden zweiten Halbzeit haben die Westendorfer Ringer den TSV Burgebrach am Ende doch noch eindrucksvoll in die Knie gezwungen. Durch den mehr als verdienten 18:12-Erfolg über die Oberfranken bleiben die Ostallgäuer zumindest in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick weiterhin ungeschlagen in dieser Oberliga-Saison.
„Die Mannschaft hat wieder einmal Moral bewiesen und sich eindrucksvoll zurückgekämpft“, so Zweiter Vorstand Bernhard Hofmann unmittelbar nach Kampfende. Dabei lagen die Gastgeber noch zur Pause deutlich mit 4:11 zurück. Bereits im ersten Kampf des Abends musste Westendorf einen sichergeglaubten Sieg von Niklas Steiner begraben. Der 17-jährige Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes führte zwischenzeitlich mit 9:1-Wertungspunkten gegen Nick Gutorov, ehe sich der Westendorfer aus dem Kampf heraus am Knie verletzte, was ihn nach fast zweiminütiger Behandlung zur Aufgabe veranlasste. Simone Iannottoni gewann im Schwergewicht gegen Jens Bayer mit 5:0-Wertungspunkten. Auch Michael Steiner (61 kg, Freistil) konnte zwei weitere Zähler für sein TSV erzielen, als er Mukhmad Khakimov mit 12:5 bezwang. Chancenlos war dagegen Felix Kiyek im Halbschwergewicht gegen den Péter Dömök. Der Burgebracher siegte souverän mit 11:0 und schraubte die Führung nach oben. Im letzten Kampf vor der Pause hatte Niclas Gaa eine schwere Nuss zu knacken. Er stand Johann Engelhardt gegenüber. Nach 4.19 Minuten schulterte sein Gegner ihn nach einem 0:14-Rückstand vorzeitig. „Die Aufgabeniederlage unmittelbar zu Beginn des Kampfes war und ist sehr bitter. Wir wussten aber, dass wir hinten raus noch starke Ringer haben und das kompensieren können“, so Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner. Selbst Abteilungsleiter Thomas Stechele prognostizierte das voraus: „Ich habe gesagt, dass wir mindestens noch vier Kämpfe gewinnen. Doch es wollte mir keiner so recht glauben“, schmunzelt der Ringerchef.
Mit dem Beginn des zweiten Durchgangs starteten die TSV-Athleten durch. Simon Einsle (86 kg, Freistil) war kampflos, damit wanderten vier Mannschaftspunkte auf das Westendorfer Konto. Daniel Joachim, der im Limit bis 71 Kilo antrat, hatte mit Yunier Castillo Silveira einen starken Gegner vor der Brust. Trotz der knappen 2:3-Niederlagen klatschten die Zuschauer frenetisch Beifall. In der Folge punktete Felix Jürgens in der Gewichtsklasse bis 80 Kilo im griechisch-römischen Stil Alexander Giehl vorzeitig aus. Vor den abschließenden Duellen im Weltergewicht stand es 12:12. Mit seiner Erfahrung und Routine zeigte Ion Gaimer (Griechisch-Römisch) dem Burgebracher Torres Leonardo Quintero die Grenzen auf. Nach 3.27 Minuten punktete der 40-Jährige seinen Gegner vorzeitig aus. Bernhard Hofmann sprach von einem großen Respekt seiner Kampfleistung und Thomas Stechele zieht sogar seinen Hut davor. „Was er Woche für Woche abliefert, und er hat genau gewusst, dass wir seine Punkte brauchen, ist einfach sensationell.“ Wieder einmal stellte sich Freistilcheftrainer Matthias Einsle in den Dienst der Mannschaft und gewann sein Duell gegen Josef Giehl mit 6:2-Wertungspunkten. „Die erste Halbzeit ist für uns nicht optimal verlaufen, aber im zweiten Durchgang lief es für uns topp“, so Goßner abschließend.