Westendorfs Ringer haben am Tag der Deutschen Einheit einen fulminanten Auftritt hingelegt. Die Ostallgäuer fertigten die zweite Mannschaft der Nürnberg Grizzlys mit sage und schreibe 30:0 ab. Die Norisstädter schafften in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick keinen Einzelsieg, wenn gleich einige Duelle aber auch hätten anders ausgehen können. Unterm Strich war es für die rund 400 Zuschauer ein kurzweiliger Abend.
Schon zur Pause war die Messe längst gelesen. Der Gastgeber führte bereits mit 14:0. Einen großartigen Auftakt feierte Niklas Steiner (57 kg, Freistil), der Robin Noth vorzeitig schulterte. Im Schwergewicht schaffte Felix Kiyek im griechisch-römischen Stil einen 5:0-Punktesieg gegen Philipp Vanek. Auf Augenhöhe standen sich in der Gewichtsklasse bis 61 Kilo Westendorfs Michael Steiner (Griechisch-Römisch) und Julian Edel gegenüber. Der Ostallgäuer blieb nach sechs Minuten Kampfzeit mit 5:2 siegreich. Neuzugang Olexandr Eftekhari (98 kg, Freistil) mühte sich anfangs gegen den Grizzly Franco Besold, doch am Ende zwang er ihn mit 10:0-Wertungspunkten in die Knie. Einen starken Auftritt zeigte dagegen Nasrat Nasratzada (66 kg, Freistil). Zur Pause führte er bereits mit 8:0, zog sich allerdings eine Fußverletzung zu. Trotzdem biss er auf die Zähne und gewann gegen Daniel Walter, der sich nach einer schwerwiegenden Schulterverletzung wieder auf die Matte zurückgekämpft hat, mit 16:5-Wertungspunkten.
Selbst im zweiten Abschnitt des Kampfabends gaben sich die Gäste nicht geschlagen. Allerdings mussten sich Philipp Reiner (86 kg, Griechisch-Römisch) und Daniel Joachim (75 kg, Freistil) schon mächtig strecken. Keine Probleme hatten dagegen Avgustin Spasov (71 kg, Griechisch-Römisch), Simon Einsle (80 kg, Freistil) und Schlussringer Ion Gaimer (75 kg, Griechisch-Römisch), die ihre Gegner technisch überlegen beherrschten und somit jeweils vier weitere Mannschaftspunkte dadurch einfuhren. Der 30:0-Kantersieg über die Grizzlys ist auch deshalb so deutlich ausgefallen, „weil wir einfach zu viele krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen haben. Und einige Ringer sind leider noch nicht auf dem Level für die Oberliga“, begründet Coach Alp Senyigit. Für Westendorfs Cheftrainer Maximilian Goßner sei überrascht und glücklich, dass das Ergebnis so hoch ausfiel. Er attestiert seinen Athleten einen starken Auftritt. „Jeder hat abgeliefert“, klatscht Goßner Beifall.
Am Wochenende sind die TSV-Recken wettkampffrei, können sich somit etwas erholen und aus der Ferne die Entwicklung in der Oberliga verfolgen. „Die Pause tut uns schon gut“, so Maximilian Goßner. Derzeit liegt Westendorf mit 10:2-Punkten auf Rang zwei, nur Primus TSV Burgebrach ist noch ungeschlagen. „Wir sind definitiv im Soll. Da jetzt Anger überraschend in Oberölsbach verloren hat, bleibt es weiterhin spannend“, so Goßner. Westendorf hat es in der Vorrunde noch daheim mit der Bundesliga-Reserve des SV Wacker Burghausen zu tun, ehe es dann noch zum SC Anger geht. (stg)

Bild: Stefan Günter