Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Christopher Kraemer das Finale bei den deutschen Einzelmeisterschaften der Ringer im brandenburgischen Frankfurt/Oder gewonnen. Der 26-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist ließ im rein bayerischen Duell gegen seinen künftigen Mannschaftskollegen vom SV Wacker Burghausen, Fabian Schmitt, keine Chance. Noch vor der Pause stand Kraemer als Sieger fest.
Das war ein Titelgewinn mit Ansage. Christopher Kraemer hat von Beginn an die Konkurrenz beherrscht. Im Limit bis 60 Kilo gab der Bundeskaderathlet in drei Kämpfen überhaupt keine Wertung ab. Zum Auftakt kochte er den Schifferstädter Marvin Scherer technisch überlegen ab. Im Halbfinale war auch Gleb Titov aus Hüttigweiler chancenlos. Auch im Finale spielte Kraemer gegen Schmitt seine Cleverness und Routine aus. „Das war ein souveräner Auftritt. Man muss auch fairerweise sagen, dass Chris im Endkampf Fabian Schmitt schon körperlich überlegen war“, freut sich Westendorfs Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner über den Gewinn der Goldmedaille. Kein Athlet konnte dem 26-Jährigen annähernd das Wasser reichen. Dadurch, dass die Konkurrenten Deniz Menekse und Etienne Kinsinger in der Gewichtsklasse bis 63 Kilo auf die Matte gingen, war der Weg für Kraemer frei. „Wenn er international angreifen möchte, musste er den Titel holen. Hier ist er Profi genug“, so Goßner über den neuen Deutschen Meister. Kraemer hat seinen Plan durchgezogen. „Obwohl die Gegner doch unangenehm waren, lief es für mich sehr gut“, wirkt der Kaderathlet sehr erleichtert. Lange ausruhen ist jetzt nicht drin. Als Nächstes wartet ein Lehrgang mit der Nationalmannschaft in Hennef (NRW), ehe sogar zu seinem Trainingslager nach Österreich geht.
Chancenlos bei den Titelkämpfen in Brandenburg war Felix Kiyek. In all seinen vier Kämpfen ging er im Limit bis 130 Kilo vorzeitig als Verlierer von der Matte. „Es war sehr anstrengend, aber ich habe die Erkenntnis gezogen, dass ich trotzdem mitringen kann“, verweist er im gleichen Atemzug auf die Begegnung gegen Franz Richter (Frankfurt/Oder). Hier konnte er den Bundeskaderathleten sogar eine Passivität zufügen. Sein Gesamtfazit: „Meine Gegner hatten mehr Kraft, Gewicht und Ausdauer.“ Drei der insgesamt vier Gegner gehören dem Kader des Deutschen Ringer-Bundes an. Dennoch habe er in allen Kämpfen versucht, es ihnen nicht leicht zu machen. Kiyek ist zwar in Bayern die Nummer eins im Schwergewicht, doch hat sich der 22-Jährige zur Aufgabe gemacht, auch in den kommenden Jahren sich bei den Männern zu etablieren.
