Mit Spannung wird der neuen Saison in der Ringer-Oberliga entgegengefiebert. Wenn am Samstagabend Hallensprecher Christian Karabash die Mannschaftsaufstellung präsentiert, wird ein Name in diesem Zusammenhang künftig nicht mehr fallen, nämlich der von Michael Heiß. Der Ausnahmeringer hat seine Ringerstiefel an den Nagel gehängt (wir berichteten). Stattdessen gibt Ion Gaimer im Dress des TSV seine Premiere.
Besonders auf den mittlerweile 40-jährigen Topringer freut sich Abteilungsleiter Thomas Stechele. Er sei nicht nur ein toller Sportkamerad, „Ion hat, wenn ich mir so die Ergebnisse von ihm betrachte, stets das Beste für sich und der Mannschaft herausgeholt.“ Der Ringerchef ist überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung auch den eigenen Nachwuchs weiterbringen wird. „Unsere Ringer können nur von ihm profitieren“, ist Stechele überzeugt. Ion Gaimer wird in der Vorrunde im Limit bis 71 Kilo im griechisch-römischen Stil auf die Matte gehen. Der Neuzugang blieb in der vergangenen Oberliga-Saison, als er für den TV Geiselhöring rang, in sechs Kämpfen ungeschlagen. Darunter waren zwei Schultersiege und eine technische Überlegenheit. Derweil kann Cheftrainer Maximilian Goßner in dieser Saison wieder auf den jungen Michael Steiner zurückgreifen. „Er ist eine Bank in der Liga“, so der Übungsleiter und verweist auf die acht Einzelsiege, die er 2021 schaffte. Steiner ist im Limit bis 61 Kilo in der Vorrunde und auch bis 57 Kilo in der Rückrunde vorgesehen. Seine Premiere in der Oberliga wird dagegen Maximilian Prestele feiern. „Zwar werfen wir ihn etwas ins kalte Wasser, weil er in einer starken Gewichtsklasse ringt und sicherlich hier und da Lehrgeld bezahlen wird, trotzdem bauen wir auf ihn“, so Goßner. Prestele geht im Limit bis 66 Kilo auf die Matte. Im Weltergewicht (75 kg) stehen nach dem Rücktritt von Michael Heiß nun Benedikt Gansohr und Philipp Reiner parat. Beide werden ihre Einsätze erhalten und sich in der kommenden Saison beweisen. In der Rückrunde wird Reiner, bedingt durch den Stilartwechsel, ins Limit bis 80 Kilo hochgehen. Mit Felix Jürgens haben die Westendorfer einen weiteren Siegringer in ihren Reihen. In der Vorrunde deckt er zumeist die Gewichtsklasse bis 86 Kilo ab. Jürgens ist ein Punktegarant: In der abgebrochenen Coronasaison brachte er es auf acht Kämpfe, wobei er sieben seiner Duelle siegreich gestaltete. Felix Kiyek steht dagegen im Limit bis 98 und 130 Kilo parat. Goßner nimmt in dieser Saison besonders Kiyek und Reiner in die Verantwortung und macht ihnen aber Mut: „Für beide ist es jetzt die richtige Zeit.“
Der Griechisch-Römisch-Cheftrainer erwartet im Gegensatz zum vergangenen Jahr heuer eine stärkere Oberliga. Denn mit dem SV Wacker Burghausen II und den Nürnberg Grizzlys II gibt es gar zwei Teams, die von einem breiten Bundesligakader profitieren und zurückgreifen können. „Selbst Aufsteiger Oberölsbach schätze ich schwer ein und auch Burgebrach ist ein ernstzunehmender Gegner“, hebt Goßner hervor. Doch wer Oberligameister sein möchte, muss auch diese Hürden überwinden. „Unser Ziel ist die Meisterschaft, dafür werden wir alles Erdenkliche tun“, sagt Goßner abschließend.