Wenn Niklas Stechele am Montagvormittag bei der diesjährigen Ringer-Europameisterschaft auf die Matte geht, wird der 22-jährige Westendorfer der einzige bayerische Athlet im Freistilbereich sein. Stechele startet im Limit bis 57 Kilo und hat bei den kontinentalen Titelkämpfen starke Konkurrenz vor der Brust.
Drei Ringernationen werden in der ungarischen Hauptstadt definitiv fehlen: Russland, Belarus und die Ukraine. Doch mit Moldawien, Aserbaidschan, der Türkei und weiteren osteuropäischen Ländern stehen Niklas Stechele harte Duelle bevor. Gerade die leichten Gewichtsklassen werden von den asiatischen Nationen dominiert. „Die Aufregung wird von Tag zu Tag mehr“, so der Westendorfer, der sich auf die EM richtig freut. Vor rund einem Jahr stand er schon einmal in der ungarischen Hauptstadt auf der Matte, als es für ihn um die Olympiaqualifikation für Tokio ging. Stechele ringt bei seiner ersten Männer-EM, weil Bundestrainer Jürgen Scheibe den Schifferstädter Horst Zeh für die U23-EM nominierte. Stecheles Konkurrent im leichtesten Limit kam übrigens mit Gold aus Bulgarien zurück. Niklas Stechele ist sich bewusst, „in der Männerdomäne Fuß zu fassen, ist schon sehr schwer.“ Dennoch bleibt sein sportliches Ziel das Erreichen einer Medaille. „Ich werde bei der EM von Kampf zu Kampf schauen“, so der 22-Jährige, der auf eine optimale Vorbereitung zurückblicken kann. Bis vor einer Woche war er noch mit der Nationalmannschaft bei einem Lehrgang in Aschaffenburg. Das Debüt im Männerbereich wird auch Bundestrainer Jürgen Scheibe genau verfolgen. „Niki hat sich die vergangenen Wochen und Monate stetig weiterentwickelt. Er hat in der Bundesliga gute Kämpfe absolviert. Ich bin überzeugt, dass er bei der EM das Bestmögliche aus sich herausholen wird.“ tsv