Der SV Wacker Burghausen ist in der Ringer-Bundesliga das Maß aller Dinge. Auch im zehnten Kampf in Folge bleiben die Ostbayern ungeschlagen und führen die Tabelle in der Oststaffel souverän an. Ein Garant ist Christopher Kraemer vom TSV Westendorf, der seit dieser Saison für den amtierenden deutschen Mannschaftsmeister seine Ringerstiefel schnürt. Am vergangenen Wochenende kam es zum Wiedersehen mit Vereinskollege Niklas Stechele, der für den SC Kleinostheim aufläuft.
Am Ende war es eine klare Angelegenheit für Burghausen, die den Kampf deutlich mit 17:4 gewannen. Einen starken Auftritt legte der 22-jährige Niklas Stechele im Limit bis 61 Kilo hin, der gegen den amtierenden Europa Meister Vladimir Egorov nur mit 1:2-Wertungspunkten unterlag. Siegreich war dagegen Christopher Kraemer, der in der Gewichtsklasse bis 66 Kilo den Ungarn Krisztian Kecskemeti, Fünfter der WM von 2022 in Belgrad, mit 3:1 in die Knie zwang. Für den Griechisch-Römisch-Spezialisten war es der vierte Sieg im fünften Kampf der laufenden Saison. Nur einmal verlor Kraemer, als er beim Auswärtskampf in Nürnberg ins höhere 71 Kilo-Limit rutschte und den Kampf per Schulterniederlage abgab. „Die Marschroute ist klar gesetzt. Wir streben die Titelverteidigung an“, zeigt sich der Ostallgäuer weiterhin kämpferisch. Bisher konnte keine Mannschaft den Ostbayern gefährlich werden. Kraemer ist als Bundeskaderathlet an der Salzach bestens aufgehoben. Denn mit Roland Schwarz, Idris Ibaev, Ramsin Azizsir, Fabian Schmitt und Michael Widmayer ist die halbe Nationalmannschaft im griechisch-römischen Stil bei Burghausen unter Vertrag. „So wie wir derzeit stehen, sind wir nur schwer zu bezwingen.“ Für Kraemer sind die Bundesligakämpfe ein zusätzliches Training. Denn primär will sich der 27-Jährige weiterhin für internationale Aufgaben empfehlen. Im kommenden Jahr geht es bei der WM, die erneut in Belgrad ausgetragen wird, um die direkte Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Eine wichtige Stütze ist bereits seit fast einem Jahr Matthias Maasch. Der Sportliche Leiter des SV Wacker Burghausen ist gleichzeitig auch Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes und unterstützt Kraemer bei dessen Trainingseinheiten. „Mit ihm habe ich es geschafft, gewisse Problemfelder aufzuarbeiten“, so Kraemer, der für sich schon eine Entwicklung im Stand- und Bodenkampf sieht. Positiv ist, dass er für sechs Minuten die Power hat, durchzuringen. „Wir arbeiten stetig dran“, so der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes. Auch am kommenden Wochenende, wenn Burghausen daheim den RSV Rotation Greiz zu Gast hat, wird Kraemer wieder auf der Matte stehen. Parallel wird dann auch wieder Niklas Stechele für die Warriors aus Kleinostheim das Beste geben. Denn anders als Burghausen müssen die Unterfranken noch um den Playoff-Einzug kämpfen.