Der Westendorfer Niklas Stechele greift mit dem SC Siegfried Kleinostheim wieder nach der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. In zwei Finalduellen müssen die Unterfranken gegen den ASV Schorndorf ran, um sich erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Titel zu sichern. Schon in der vergangenen Saison erreichte das Bundesligateam aus dem Untermain das Finale, musste sich allerdings dem SV Wacker Burghausen am Ende geschlagen geben.
Niklas Stechele fehlte für längere Zeit verletzungsbedingt. Erst zum Halbfinale war der 24-Jährige wieder fit. Mit seinem Sieg im Halbfinalhinkampf und der knappen Niederlage im Rückkampf trug er maßgeblich dazu bei, dass Kleinostheim in den Endkampf einziehen konnte. Besonders sein Auftritt im Limit bis 61 Kilo Griechisch-Römisch vor über 3.500 Zuschauern in Aschaffenburg war ein kluger Schachzug. „Ich wurde im Vorfeld gefragt, ob ich es machen will. Es war die beste Option, weil Hösbach nicht damit gerechnet hat“, blickt Stechele auf dieses Duell zurück, das er mit 0:3-Wertungspunkten gegen Nikolai Mohammadi unterlag und damit nur zwei Zähler abgab. Nach dem 17:11-Erfolg im Hinkampf, sicherten sich die Warriors auch im Rückkampf den zweiten Triumph beim knappen 14:13-Sieg.
Im Finale wartet nun kein geringerer als der ASV Schorndorf, der die Konkurrenz in der Südstaffel nicht nur dominierte, sondern die Vorrunde mit 24:0-Punkten abschloss. Die Spartaner warfen im Viertelfinale den ASV Mainz 88, im Halbfinale dann den fünffachen deutschen Mannschaftsmeister SV Wacker Burghausen aus dem Wettbewerb. Für Niklas Stechele nehme Schorndorf in den beiden kommenden Duellen die Favoritenrolle ein. „Sie haben in ihrem Kader kaum Schwachstellen. Für uns wird es schwer, wobei an einem guten Tag alles passieren kann.“ Um erstmalig den Titel in der Historie der Kleinostheimer zu erreichen, brauchen Stechele & Co zweimal einen Sahnetag. Der Westendorf wird es am Samstagabend im Duell bis 61 Kilo Freistil mit Burak Demir zu tun haben. „Das wird ein sehr knapper Kampf, wobei er nicht zu unterschätzen ist“, so Stechele über seinen möglichen Gegner. Da er das Finale im leichtesten Limit eröffnet, sei auch sein Kampf sehr wichtig. Sollte er nämlich mit einem Sieg starten, gäbe es auch den Takt vor. „Das werden meine Jungs als zusätzliche Motivation nehmen.“ Angespannt sei der Bundeskaderathlet aus dem Ostallgäu überhaupt nicht, er verspüre dagegen eine gewisse Vorfreude. (stg)
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