Letzter erfolgreicher Auftritt der Westendorfer in Nürnberg
Der Siegeszug des TSV Westendorf in der Oberliga hält weiterhin an. Eine Woche nach dem glanzvollen Triumpf über Spitzenreiter SV Siegfried Hallbergmoos setzten die Ostallgäuer bei den Nürnberg Grizzlys die nächste Duftmarke. Westendorf düpierte die Franken in eigener Halle mit 22:4.
Es war der letzte Auftritt des TSV in dieser Saison. Denn der Verbandsausschuss des Bayerischen Ringer-Verbandes hat am Sonntagabend beschlossen, den Ligenbetrieb mit sofortiger Wirkung abzubrechen. Rund 24 Stunden davor wurde in Nürnberg noch um jeden Punkt gekämpft. Dabei ließ Westendorf sogar das Schwergewicht unbesetzt und trat nur mit neun Mann an. Schon der Auftakt durch Michael Steiner war mehr als vielversprechend: Im leichtesten Limit (57 kg) der Griechisch-Römisch-Spezialisten gewann er mit 7:1-Wertungspunkten gegen Julian Edel. Routinier Markus Stechele spulte bis 61 Kilo sein ganzes Können ab. Der Westendorfer punktete Maximilian Gerlach mit 18:2 aus. Im Halbschwergewicht war auch Felix Kiyek nicht zu bremsen. Mit 5:1 zwang er den international erfahrenen Kaderathleten des Deutschen Ringer-Bundes, Ewald Stoll, mit 5:1. Auch im letzten Kampf vor der Pause holte Tizian Reggel den zweiten technischen Überlegenheitssieg für den TSV. Er gewann souverän mit 17:0, sodass die Gäste zur Pause mit 12:4 wieder die Zügel in der Hand hielten.
Ein enges Gefecht lieferten sich Westendorfs Simon Einsle und Franco Besold im Limit bis 86 Kilo. Beim knappen 4:2-Sieg des Ostallgäuers wanderte ein weiterer Mannschaftspunkt auf das TSV-Konto. Wieder einmal spannend machte es Daniel Joachim, der Adam Leifridt beim 3:3 die letzte Wertung erzielte. Schon gegen Hallbergmoos avisierte Joachim zum Siegringer. Selbst Philipp Reiner konnte sich nach seinem Duell im Limit bis 80 Kilo im griechisch-römischen Stil gegen Mark Weimer als Sieger von seinen Mannschaftskollegen feiern lassen. Vor den abschließenden Begegnungen bis 75 Kilo stand der achte Pflichtsieg des TSV Westendorf in dieser Saison bereits fest. Michael Heiß siegte gegen Michael Janot mit 9:4, während Matthias Einsle gegen Adrian Barnowski nach einem 2:7-Rückstand noch geschultert wurde. Da der DRB-Kaderathlet aus der Norisstadt aber noch später für das Bundesliga-Team der Grizzlys gegen Viernheim auflief, wurde der Kampf am Ende gegen ihn gewertet, sodass der Sieg Einsle zugesprochen wurde. „In dieser Deutlichkeit hätte ich nicht erwartet, dass wir so hoch gewinnen“, freut sich Coach Maximilian Goßner über zwei weitere Punkte auf dem Konto. „Sicherlich hätten einige Siege für uns noch deutlicher sein können. Dass es für uns in der Rückrunde richtig gut läuft, wissen wir. Hätten wir in Hallbergmoos nicht so deutlich verloren, wäre die Meisterschaft noch möglich gewesen“, zeigt sich der Cheftrainer trotzdem sehr stolz über das bisher Erreichte. Denn der Kampf in Nürnberg war der letzte Auftritt der Westendorfer in dieser Saison. Der Abbruch des Ligenbetriebs durch den BRV war für Ringerchef Thomas Stechele die richtige Entscheidung. Noch vor der Abfahrt führte der TSV bei allen Beteiligten, also Ringer, Betreuer, Trainer und Funktionäre, einen Schnelltest durch. „Von daher mussten wir uns schweren Herzens entscheiden, dass wir keine Fans mit nach Nürnberg nehmen. Somit waren wir für uns in einer eigenen Blase“, sagt Stechele. Westendorf beendet die Saison somit hinter Hallbergmoos auf dem großartigen zweiten Platz. tsv