Der TSV Westendorf hat eine weitere Hürde im Kampf um die Bayerische Oberligameisterschaft erfolgreich gemeistert. Im vorletzten Saisonheimkampf zwang der Tabellenführer Aufsteiger SC Isaria Unterföhring mit 18:11 in die Knie. Die über 400 Zuschauer in der Sparkassenarena im Bürgerhaus Alpenblick sahen hochklassige und spannende Kämpfe.
Bereits zur Pause führte der Gastgeber mit 11:5 Michael Steiner (57 kg, Griechisch-Römisch) setzte gleich zum Auftakt mit seinem technischen Überlegenheitssieg über Dominic Thiel eine erste Duftmarke für seine Mannschaft. Dass auch Schwergewichtler Georgi Ivanov (Freistil) den nächsten Vierer für den TSV einfuhr, daran zweifelte keiner in der Halle. Vorzeitig punktete er Odysseas Isaakidis aus. Abgezockt und hellwach präsentierte sich Markus Stechele, der im Limit bis 61 Kilo Felix Kirchhoff keine Chance ließ und mit 17:3-Wertungspunkten siegreich hervorging. Der Unterföhringer gewann übrigens in diesem Jahr die Bronzemedaille bei den deutschen Einzelmeisterschaften der Junioren. „Der ganze Kampf lief für mich einfach optimal“, so Stechele über die drei gewonnenen Mannschaftspunkte. Felix Kiyek (98 kg) und Benedikt Gansohr (66 kg, beide Griechisch-Römisch) gaben beide ihre Kämpfe ab.
Angepeitscht von den Fans zeigte Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle (86 kg) eine bärenstarke Leistung. Lag er zwischenzeitlich mit 6:9 zurück, drehte er mit der Westendorfer Allzweckwaffe, die berüchtigte Beinschraube, noch das Duell zu seinen Gunsten. Selbst Ion Gaimer, der ins Limit bis 80 Kilo hochrutschte, ließ sich von der Stimmung mitreißen und schulterte Leonidas Tzampisvili vorzeitig. Luis Wurmser (71 kg) überraschte und glänzte gegen den einstigen Bundesligaringer Simon Ketterer und gewann mit 12:10. Für Gästecoach Fabio Aiello waren eindeutig die Westendorfer Zuschauer zumindest bei zwei Kämpfen das Zünglein an der Waage: „Um siegreich hervorzugehen, hätten wir die Duelle bis 71 und 86 Kilo gewinnen müssen.“ Allerdings kamen seine Ringer mit der einzigartigen Stimmung im Hexenkessel überhaupt nicht zu recht. „Ich wusste es vorher, dass sie dem Druck standhalten müssen, um zu gewinnen.“ Zwar verloren Benedikt Gansohr (75 kg, Griechisch-Römisch) und Daniel Joachim (75 kg, Freistil) ihre Duelle, doch war die Messe für den Tabellenführer schon längst gelesen.
„Immer wieder Westendorf“, skandierten die jubelnden Zuschauer. Selbst für Schwergewichtler Georgi Ivanov ist die Stimmung in der TSV-Arena einmalig: „Es ist einfach super. So etwas kannte ich bisher noch gar nicht“, sagt der U23-Europameister von 2023. Cheftrainer Maximilian Goßner freut sich derweil über den Sieg: „Das ist enorm wichtig. Allerdings haben wir noch ein nicht so einfaches Restprogramm vor der Brust.“ Für ihn seien Markus Stechele und Matthias Einsle die Ringer des Abends. „Markus holt drei Punkte, das ist irre. Sensationell ist auch die Aufholjagd von Matze.“ Mit 21:5-Punkten bleibt Westendorf Tabellenführer und tritt am kommenden Samstag bei Schlusslicht Nürnberg an.
Bild: PD Huber