Es war angerichtet für einen perfekten Start in die Regionalliga Bayern. Es herrschte eine grandiose Stimmung in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick. Kein Wunder, denn die Zweite und Dritte Mannschaft des TSV Westendorf, die in der Bayernliga und Gruppenoberliga Süd mitmischen, feierten davor mit Siegen selbst einen optimalen Start nach Maß. Die absolute Krönung wäre der Sieg der Ersten gegen den TV Geiselhöring gewesen. Allerdings fiel zum Ende hin binnen weniger Sekunden das Stimmungsbarometer gen null.
Die 600 Zuschauer in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick erlebten einen perfekten Kampfabend. Vor dem letzten Einzelduell von Bohdan Kabyn (75 kg, Griechisch-Römisch) führte der Gastgeber noch mit zwei mageren Zählern 16:14. Zuvor holten die Niederbayern dank ihrer beiden ausländischen Verpflichtungen einen Zehn-Punkte-Rückstand wieder auf. Das Duell des Ukrainers, der in der vergangenen Saison ohne Niederlage blieb, begann wie erwartet. Nach nicht einmal 120 Sekunden führte der Westendorfer bereits mit 13:0-Wertungspunkten. Zwei Punkte trennten ihn von einem Sieg und einem mehr als gelungenen Abend in die neue Saison. Doch Krzysztof Bańczyk spielte nicht mit. In einem kurzen Moment nutzte der Geiselhöringer eine Unachtsamkeit Kabyns und drückte seinen Kontrahenten auf beide Schultern. Während die Gästeecke frenetisch in einen Jubelsturm ausbrach, standen die Westendorfer zeitgleich unter Schockstarre. Der sicher geglaubte Auftaktsieg war futsch. „Die Enttäuschung ist sehr groß“, so Ringerchef Klaus Prestele. Es sei eine bittere Niederlage.
Zur Pause führte Westendorf mit 11:6. Felix Kiyek (130 kg), Rückkehrer Simon Einsle (98 kg) und Jakob Völk (57 kg, beide Freistil) gewannen ihre Duelle, wobei der junge Völk mit seinem technischen Überlegenheitserfolg einen starken Auftritt bei seiner Premiere zeigte. Nach der Pause gewannen nur noch Felix Kirsch (86 kg) und Avgustin Spasov (71 kg, beide Griechisch-Römisch) ihre Auftritte. „Die Niederlage tut mir persönlich wirklich sehr weh. Es ist wie ein Stich ins Herz. Leider ist es nicht gut für uns gelaufen. Trotzdem: Alle, die gekämpft haben, haben ihr Bestes gegeben“, bilanziert Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle. Bereits am kommenden Samstag kann Westendorf die Auftaktniederlage wieder ausmerzen, wenn es zum nächsten Topkampf nach Oberölsbach geht. (stg)
