Niklas Steiner holt Silber in Hösbach (Unterfranken)
Niklas Steiner ist am Sonntagnachmittag von Familienangehörigen, Freunden und Vereinsmitgliedern des TSV Westendorf nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften empfangen worden. Der 16-jährige Freistilspezialist verlor im unterfränkischen Hösbach nur sein Finale. Auch Vereinskollege Luis Wurmser zeigte eine starke Leistung, die er mit einem fünften Platz krönte.
Für Steiner ist es nach 2021 die nächste Topplatzierung, die er sich bei den Kadetten erkämpfte. Im vergangenen Jahr gewann er noch den Titel, diesmal wurde er nur im Finale ausgebremst. „Das ist schon ärgerlich, dass ich verloren habe“, wirkte das Westendorfer Eigengewächs beim Empfang doch ziemlich geknickt. Er sei nicht in Topform gewesen. Unterdessen würdigte Vereinsboss Robert Zech das tolle Abschneiden der TSV’ler bei den nationalen Titelkämpfen. „Wir sind stolz auf das Erreichte. Eine Teilnahme ist immer ein Erfolg. Das sollte uns stets bewusst sein.“
Dass die Jungs nach ihrer Rückkehr enttäuscht waren, konnte selbst Thomas Stechele nachvollziehen. „Bei einer Deutschen brauchst du auch das nötige Glück“, verweist der Abteilungsleiter auf das Duell von Luis Wurmser gegen Felix Schmidt, als er zehn Sekunden vor Kampfende eine 10:8-Führung aus der Hand gab und noch mit 10:12 verlor. Für den Westendorfer war es ein Schlüsselkampf. Denn der Rimbacher schaffte den Sprung ins Finale und gewann, Wurmser kämpfte am Ende um Platz fünf, den er auch gewann. Allein achte Kämpfe in zwei Tagen musste er bestreiten. „Das war mit Abstand die stärkste Gewichtsklasse“, attestiert Westendorfs Chef- und Landestrainer Matthias Einsle seinem Schützling einen starken Auftritt. 35 Teilnehmer kämpften allein im Limit bis 65 Kilo. „Luis hat mich von allen bayerischen Athleten am meisten beeindruckt“, so der hauptamtliche Freistil-Landestrainer Marcel Fornoff. An Niklas Steiner gerichtet, meinte er: „Schade, ihm fehlte in diesem Kampf der nötige Biss.“ Trotzdem überwiegt im Lager des TSV Westendorf die Freude über das Westendorfer Quartett. „Alle Ringer werden gestärkt herauskommen“, ist Ringerchef Thomas Stechele überzeugt, auch wenn bei ihnen die Enttäuschung erst einmal groß ist.
Im rund 340 Kilometer entfernten Werdau (Sachsen) fanden die Titelkämpfe im griechisch-römischen Stil statt. Während Noah Wurmser (55 kg) nach seinen Niederlagen gegen Erik Negwer (Lugau) auf Schulter und dem technischen Überlegenheitssieg des Thalheimers Oskar Kolonko schon vorzeitig aus dem Turnier ausschied, war Maximilian Prestele länger gefordert. Drei Siege standen allerdings zwei Niederlagen gegenüber. Am reichte es im Limit bis 65 Kilo für ihn zu Platz acht. „Max hat bei seinen Kämpfen auch richtig viel Pech gehabt. Am Ende wäre deutlich mehr möglich gewesen“, betont Trainer Thomas Wurmser. Bei seinem Sohn Noah habe man im Vorfeld die Erwartungen bereits zurückgeschraubt, da er sich erst in seinem ersten Kadettenjahr befindet. tsv
Max und Klaus Prestele mit Thomas und Noah Wurmser