Fortuna hatten die Westendorfer Ringer bei ihrem ersten Auswärtskampf in der Bayerischen Oberliga leider nicht. Die Ostallgäuer Recken verloren das Duell beim TSV Burgebrach denkbar knapp mit 13:14 und stecken damit weiterhin im Tabellenkeller.
Westendorf startete den Kampfabend gleich mit einer wirkungsvollen Umstellung. Michael Steiner kochte ab und ging stilartfremd im Limit bis 57 Kilo Freistil gegen Mukhmad Khakimov auf die Matte. Er bezwang ihn mit 10:2-Wertungspunkten. Auch Felix Kiyek (130 kg, Griechisch-Römisch) konnte sein Duell gegen Jens Bayer für sich entscheiden, wobei der Drittplazierte der deutschen Einzelmeisterschaften von 2023 auch gegen die extrem passive Ringweise des Burgebrachers zu kämpfen hatte. „Ein guter Kampfrichter hätte ihn dafür von der Matte gestellt“, so Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle über die nicht immer korrekten Entscheidungen des Unparteiischen. Zwei Teampunkte holte Kiyek für seinen TSV. Chancenlos war dagegen Niklas Steiner (61 kg, Griechisch-Römisch), der gegen Elchin Ibragimov vorzeitig auf Schulter verlor. Bei seiner Premiere daheim holte Olexandr Eftekhari (98 kg, Freistil) noch vier Mannschaftspunkte, diesmal hatte er die Rechnung ohne Milan Mester gemacht. In einem offenen Schlagabtausch musste sich der ukrainische Neuzugang mit deutschem Pass dem Ungarn knapp mit 1:2-Wertungspunkten geschlagen geben. Den letzten Kampf vor der Pause bestritt Markus Stechele, der deutlich gegen Yunier Castillo-Silveira unterlag. Zur Halbzeit lag Westendorf somit 5:9 zurück.
Philipp Reiner (86 kg, Griechisch-Römisch) startete den zweiten Durchgang mit einer 1:6-Punkteniederlage gegen Dominik Winkler. Neuzugang Avgustin Spasov (71 kg) zeigte wieder einmal eindrucksvoll seine ringerische Klasse. Mit 15:1-Wertungspunkten zwang der Griechisch-Römisch-Spezialist Johann Engelhardt, amtierender deutscher Juniorenmeister von 2023, in die Knie. „Sein Gegner war nach der Pause stehend K.O.“, betont Einsle. Warum der Mattenleiter bei der Überlegenheit den Burgebracher nur einmal passiv stellte, ist ein Rätsel. Drei Mannschaftspunkte für Westendorf. Matthias Einsle holte mit seinem Sieg über Christian Winkler zwei weitere Mannschaftspunkte. In den abschließenden Duellen bis 75 Kilo gewann Daniel Joachim (Freistil) gegen Josef Giehl mit 11:2, während Benedikt Gansohr (Griechisch-Römisch) gegen Felix Pflauger chancenlos war. Trotz der Niederlage könne Coach Matthias Einsle der Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Olexandr hat in seinem Kampf eine blöde Wertung abgegeben. Avgustin hätte vier Mannschaftspunkte holen müssen. Dennoch: Felix Kiyek und Daniel Joachim haben eine starke Leistung geboten. Dass Michael Steiner Gewicht gemacht hat, ist ihm hoch anzurechnen.“ Das Team habe zusammen geliefert, so der Übungsleiter abschließend. Dennoch steht Westendorf nach dem zweiten Kampftag noch ohne Punkte da. Diese Konstellation hat es lange nicht mehr gegeben.
Bild/Archiv: TSV Westendorf