Westendorfer Niklas Stechele gönnt sich nun eine Pause
Der Westendorfer Niklas Stechele hat bei der U23-Europameisterschaft in Skopje seinen Auftaktkampf im leichtesten Limit bis 57 Kilo denkbar knapp verloren. Der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes musste sich dem Armenier Karen Zurabyan mit 3:4-Wertungspunkten geschlagen geben. Weil der Junioren-Vizeweltmeister von 2017 im Viertelfinale gegen den Italiener Simone Piroddu scheiterte, war für den 21-jährigen Ostallgäuer das Turnier bereits vorzeitig beendet.
„Natürlich bin ich enttäuscht, auch mit dem Kampfverlauf“, macht Stechele in seiner Bilanz kein Geheimnis daraus. Ganz klar: „Ich hätte ihn besiegen können, ja müssen“, zeigt sich der deutsche Meister von 2019 selbstkritisch. Doch wie schon zuvor bei den Kämpfen in Budapest und Sofia, musste der DRB-Kaderathlet einem Rückstand hinterherlaufen. Das kostet viel Kraft. Obwohl er gegen den Armenier gute Beinangriffe machte, den zweiten Durchgang dominierte und auf 3:4 herankam, reichte es nicht am Ende zum erhofften Einzug in die nächste Runde. „Sicherlich ist es schade“, geht Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe auch auf die Ursache ein. „Niki hat nicht nur zwei Quali-Turniere gerungen, sondern nun auch die EM. Das war und ist für ihn eine harte und zusätzliche Belastung. Gegen den Armenier konnte er nichts mehr draufsetzen.“ Scheibe ist überzeugt, „wenn Niki in einem ausgeruhten Zustand angetreten wäre, dann hätte er ihn besiegt. Diese Chance lässt er sich dann auch nicht mehr nehmen.“
Nach den kraftvollen und sehr intensiven Wochen und Monaten gönnt sich Niklas Stechele nun eine Pause. Weg von der Matte steht nun die Familie im Fokus und besonders sein Studium in Heidelberg. Dann soll es nach dem Willen des Bundestrainers wieder mit der Grundlagenphase von vier bis sechs Wochen mit Kraft und Kondition losgehen. „Wir denken schon Richtung Herbst“, blickt Jürgen Scheibe trotzdem optimistisch in die Zukunft. Während Stechele noch nicht ganz wusste, wo für ihn die Reise hingeht, wird Scheibe konkreter als er die Männer-WM in Norwegen und die U23-WM in Belgrad ins Spiel bringt. „Auf einem der beiden Turniere wird Niki ringen“, verweist der DRB-Coach noch auf Horst Lehr. Der Schifferstädter konnte an beiden Olympia-Qualifikationsturnieren aufgrund des Pfeiffer Drüsenfiebers nicht teilnehmen. Scheibe nominierte darauf Niklas Stechele, der dadurch jede Menge Erfahrungen sammelte. sg
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