Für den Westendorfer Niklas Stechele wartet am Wochenende der nächste Höhepunkt. Zwei Monate nach der Teilnahme an den Europameisterschaften will der 22-Jährige bei den nationalen Titelkämpfen in Riegelsberg (Saarland) den Titel holen.
Nur ein Ringer könnte ihm den Titel streitig machen, nämlich Horst Lehr. Der Schifferstädter ist amtierender U23-Europameister und großer Konkurrent des Westendorfers im leichtesten Limit. Für Stechele sei Lehr zwar Favorit, „trotzdem wird es ein sehr harter Kampf, wenn wir uns gegenüberstehen“, ist der Bundeskaderathlet überzeugt. Weil der Nürnberger Julian Edel nicht dabei sein kann, geht der Ostallgäuer als einziger bayerischer Vertreter bis 57 Kilo auf die Matte. Eine gezielte Vorbereitung auf die nationalen Titelkämpfe im Saarland gab es jetzt nicht. Stechele absolvierte in den vergangenen Wochen seine Grundausbildung bei der Bundeswehr in Hannover. Eine zusätzliche Grippe stoppte ihn zusätzlich. „Ich hatte nicht so viele Möglichkeiten, um zu trainieren, außer im Kraft- und Ausdauerbereich.“ Erst vergangene Woche kehrte der Sportsoldat wieder auf die Matte zurück, fühlt sich aber topp und ist bereit für die Deutsche Meisterschaft. Dass es bisher nur acht Meldungen im Vorfeld gibt, ist für Niklas Stechele egal: „Ich schaue nicht auf Namen.“ Mit Karamjeet Holstein vom KFC Leipzig geht auch der amtierende deutsche Juniorenmeister in Riegelsberg auf die Matte. In Langenlonsheim fegte er die Konkurrenz mit technischer Überlegenheit (jeweils mit 10:0) weg, ohne überhaupt einen Punkt abzugeben. Für Niklas Stechele ist es wieder einmal wichtig, Wettkampfpraxis zu erhalten. Dass er so lange kein Turnier mehr gerungen hat, stellt für ihn überhaupt kein Problem dar. Marcel Fornoff, hauptamtlicher Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes, rechnet fest mit einer Medaille. „Horst Lehr ist sein einziger Konkurrent. Niki ist sehr clever.“