Westendorfs Abteilungsleiter Klaus Prestele hat es nach dem Heimsieg gegen den SC Isaria Unterföhring auf den Punkt gebracht: „Wir schwimmen auf einer gewissen Erfolgswelle. Das müssen wir für die nächsten Kämpfe mitnehmen.“ Der 18:13-Erfolg über den Tabellenletzten bedeutete zwar den vierten Sieg im vierten Kampf in der Nike Ringerliga Bayern, doch auch diesmal blieb es bis zum Schluss spannend.
Zur Pause stand es erneut 8:8. Das exakt gleiche Zwischenresultat stand bereits beim Heimkampf gegen den SC Anger an der Anzeigentafel. Auch hier blieb es ein offenes Gefecht, wenngleich Westendorf zu Beginn des Duells gegen den Tabellenletzten einem Rückstand hinterlaufen musste. Michael Steiner, der wieder ins leichte Limit bis 57 Kilo rutschte und stilartfremd rang, musste sich Dominic Thiel mit 0:8-Wertungspunkten geschlagen geben. Schwergewichtler Felix Kiyek führte bereits gegen Vincent Graf mit 4:0, gab diese Begegnung allerdings knapp ab. Den ersten Sieg für den TSV fuhr dann Markus Stechele ein, der in der Gewichtsklasse bis 61 Kilo, ebenfalls stilartfremd, Darius Ludovic Lippkau vorzeitig auspunktete. Dass der erst 15-jährige Vitus Scheifele im Halbschwergewicht gegen den Bronzemedaillengewinner der U17-EM von 2022, Mikael Golling, einen schweren Stand haben wird, war den Trainern bewusst. Scheifele wehrte sich zwar, doch der Aichacher in den Diensten des SC Isaria punktete den Westendorfer nach 2:18 Minuten vorzeitig aus. Beim Kampf zwischen Nasrat Nasratzada (66 kg, Freistil) und Felix Kirchhoff stand es bereits 12:1 für den TSV’ler, als nach 4:50 Minuten der Unparteiische Petar Stefanov die Begegnung aufgrund eines Schultersieges für den Westendorfer vorzeitig beendete.
Auch nach der Pause das gleiche Bild: Beide Mannschaften schenkten sich nichts, wobei die Gäste stets mit Siegen vorlegten. Felix Kirsch (86 kg, Griechisch-Römisch) war gegen den Venezolaner Luis Eduardo Avendaño Rojas Panemerikanischen Meister, gleichzusetzen mit einem Europameistertitel, chancenlos. Nach 2:16 Minute stand der technischen Überlegenheitssieg des Unterföhringers fest. Doch Avgustin Spasov drückte im Kampf bis 71 Kilo im griechisch-römischen Stil Yannick Kauschmann seinen Stempel auf. Noch vor dem Pausengong punktete der Bulgare den Unterföhringer aus. Eine starke Leistung bot Luis Wurmser (80 kg, Freistil) gegen Florin Teschner. Zwar gab er am Ende einen Mannschaftspunkt ab, doch Ringerchef Klaus Prestele hob den Nachwuchsathleten deshalb heraus, „weil er immer einen Tick besser wird. Er hatte einen starken Gegner, wobei er auch die Kämpfe braucht. Ich bin überzeugt, dass sich der Erfolg bald einstellen wird.“ Zwar lag Westendorf erneut mit 12:13 zurück, doch auf die beiden Schlussringer Daniel Joachim (Freistil) und Bohdan Kabyn (Griechisch-Römisch) war wieder einmal Verlass. Während Joachim gegen Laurin Huber einen sicheren 5:1-Punktsieg einfuhr, zerlegte der Ukrainer im Duell der Griechisch-Römisch-Spezialisten Leonidas Tsampisvili mit 17:1-Wertungspunkten. Damit stand der vierte Saisonsieg in Folge fest. Und Daniel Joachim zeigte sich nach dem Kampf begeistert. „Sicherlich hätte der Kampf auch anders ausgehen können. Nun kann es aber so weitergehen.“ (stg)
Markus Stechele feiert seinen Sieg mit einem Salto vor den frenetisch jubelnden Fans in der Westendorfer Sparkassen-Arena.