Christopher Kraemer ist wieder zurück: Der Westendorfer hat am vergangenen Sonntag bei den Polen Open in Warschau den dritten Platz belegt. Im nichtolympischen Limit bis 63 Kilo verlor der DRB-Kaderathlet nur einen einzigen Kampf, wobei dem 25-Jährigen im Halbfinale hier ein taktischer Fehler unterlief.
Acht Teilnehmer waren in dieser Gewichtsklasse gemeldet. Im Viertelfinale traf Kraemer auf den Algerier Abdeldjebar Djebbari. Obwohl der Ostallgäuer auf Grund einer Passivitätsverwarnung zwischenzeitlich mit 0:1 zurücklag, ließ er sich nicht aus dem Konzept bringen. Aus der angeordneten Bodenlage konnte er sich befreien, konterte dabei den Afrikaner und schaffte mit drei Bodenrollen eine komfortable 8:1-Führung. Nach Wiederanpfiff gelang Kraemer noch einen Zähler, was zum vorzeitigen technischen Überlegenheitssieg führte. „Mit dem Algerier kam Chris gut zurecht“, freute sich auch Bundestrainer Michael Carl über den gelungenen Turnierstart seines Schützlings. Bedenkt man doch, dass Kraemer seit über eineinhalb Jahren nicht mehr international auf der Matte stand. Schon vor den Wettkämpfen zählten für den DRB-Coach der Japaner Ayata Suzuki und der Usbeke Islomjon Bakhramov zu den Turnierfavoriten. Mit dem Bronzemedaillengewinner der Asienmeisterschaften bekam es Kraemer im Halbfinale zu tun. Suzuki setzte sich zum Auftakt gegen den Norweger Artor Hagerup souverän durch. Christopher Kraemer machte im Halbfinale da weiter, wo er zuvor aufgehört hat. Zur Pause führte er mit 3:0, ehe der Japaner auf 3:3 herankam. Auch das beeindruckte Kraemer in keinster Weise, lag dann zwischenzeitlich mit 5:3 vor, ehe der Westendorfer in eine Kopfklammer geriet, was Suzuki eiskalt mit einer Viererwertung bestrafte. „Chris hat einen guten Kampf gemacht, allerdings durch einen taktischen Fehler den Einzug ins Finale hergeschenkt“, analysiert Michael Carl und macht deutlich: „Man sollte jetzt nicht so viel hineininterpretieren. Das war jetzt ein Fehler aus dem Kampf heraus. Dennoch hat Chris eine starke technische Leistung geboten“, zeigt sich der Bundestrainer zufrieden mit dem Auftritt seines Griechisch-Römisch-Spezialisten. Im kleinen Finale ließ Kraemer dem Norweger Artor Hagerup nicht den Hauch einer Chance. Nach einer 5:0-Führung drückte er den Skandinavier noch im ersten Durchgang auf beide Schultern. Kraemer selbst zieht für sich ein positives Fazit: „Ich halte wieder eine Medaille in den Händen. Das freut mich.“ Für ihn sei es ein Zwischenschritt auf den Weg nach ganz oben. „Ich weiß, wo die Fehler liegen, woran ich arbeiten muss. Es war für mich ein gutes und lehrreiches Turnier“, so der 25-Jährige in seiner Bilanz.
Bericht: Stefan Günter
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