Schon nach der Waage war Maximilian Goßner klar: Diesen Kampf lassen sich die Westendorfer Ringer nicht aus der Hand nehmen. Er sollte Recht behalten. Denn die Athleten aus dem Ostallgäuer Ringerdorf fertigten den ASV Hof mit einem 29:4-Kantersieg ab. Neun der insgesamt zehn Einzelkämpfe gingen auf das Konto des TSV, wobei die Gäste aus Oberfranken nur mit neun Mann die Reise antraten.
Aufsteiger Hof ließ das Limit bis 61 Kilo unbesetzt, sodass Michael Steiner (Freistil) hier automatisch vier Mannschaftspunkte bekam. Davor ließen sich sein Bruder Niklas Steiner (57 kg, Freistil) und Felix Kiyek (130 kg, Griechisch-Römisch) von den Zuschauern nach ihren Erfolgen feiern. Schwergewichtler Kiyek musste gegen das Hofer Aushängeschild Lukas Fleischer antreten. Mit 4:1 zwang ihn der Westendorfer in die Knie. „Ich bin nicht wirklich zufrieden. Punktetechnisch wäre mehr gegangen“, sagt er in seiner Bilanz. Allerdings habe er sich auf der Matte durch Kampfrichter Robert Reitmeir top aufgehoben gefühlt. „Das war diesmal eine kompetente Schiedsrichterleistung“, lobt er Bayerns Kampfrichterchef aus Aichach. Seine Probleme hatte Halbschwergewichtler Olexandr Eftekhari (Freistil) gegen Max Osterhoff. Trotz 5:0-Führung kam der Hofer wieder zurück, doch der Neuzugang schaffte dank einer Energieleistung noch den 6:5-Sieg. Vor der Pause gelang Nasrat Nasratzada (66 kg, Freistil) ein technischer Überlegenheitssieg über jungen Jan Ritter. Zur Hälfte der Kämpfe führte Westendorf mit 13:0.
Angepeitscht von den Fans in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick schaffte Philipp Reiner (86 kg, Griechisch-Römisch) seinen ersten Saisonsieg. Überlegen holte er gegen Kevin Zeh Punkt um Punkt, um ihn dann noch auf beide Schultern zu drücken. „Dass Philipp gewonnen hat, tut ihm richtig gut, da er zuvor dreimal in Folge verloren hat. Heute hat er abgeliefert“, freut sich Coach Maximilian Goßner über dessen Erfolg. Keine Probleme hatte Avgustin Spasov (71 kg, Griechisch-Römisch), der Süleyman Yildirim auspunktete. Auch Simon Einsle blieb in seinem Duell gegen Fabian Rudert siegreich. Der Freistilspezialist holte beim 9:0-Sieg drei Punkte für das TSV-Team. In den beiden letzten Begegnungen im Weltergewicht (75 kg) setzten die verantwortlichen Trainer dabei auf ihren Nachwuchs. Luis Wurmser (Freistil) kassierte zwar eine Schulterniederlage, doch die Fans feierten ihn trotzdem. Schlusspunkt war das Duell von Benedikt Gansohr (Griechisch-Römisch), der einen grandiosen 10:1-Punktesieg feierte. „Unsere Youngsters wachsen dadurch in die Mannschaft hinein, fassen damit Fuß. Dass Bene noch gewann, ist einfach hervorragend“, so Zweiter Vorstand Bernhard Hofmann. Schwergewichtler Felix Kiyek ergänzt: „Weil der Rest der Mannschaft stand, konnten beide befreit aufringen. Bene und Luis hatten überhaupt keinen Druck“, sagt er über den Auftritt seiner Teamkollegen.
Mit 6:2-Punkten bleiben die Ostallgäuer in der Bayerischen Oberliga weiterhin Vierter. Am kommenden Samstag geht es zu einem weiteren Aufsteiger, nämlich zum SC Isaria Unterföhring. (stg)
Bild: Wolfgang Seiffert