Niklas Stechele startet gehandicapt in Budapest
Niklas Stechele vom TSV Westendorf beißt die Zähne zusammen: Der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes geht am Donnerstag (18.3.) beim Olympia-Qualifikationsturnier in Budapest gehandicapt auf die Matte. Der 21-Jährige startet im Limit bis 57 Kilo. Er ist der einzige bayerische Ringer, den Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe nominiert hat.
Stechele hat grünes Licht vom Ringer-Doc erhalten. Obwohl sich der Ostallgäuer bei einem internationalen Turnier in der Ukraine das Innenband im rechten Knie anriss, kann er starten. „Mein Knie ist nicht zu 100 Prozent stabil. Wir werden es tapen müssen, damit wir das Knie stabil bekommen.“ Schon beim Abschlusslehrgang in Heidelberg wurde ihm aus Vorsichtsmaßnahme das Mattentraining nicht erlaubt. „Niki hat ein anderes Trainingsprogramm erhalten“, so Bundestrainer Jürgen Scheibe. Nach seiner Verletzung in Kiew wird Niklas Stechele erst beim Warmmachen in Budapest wieder auf die Matte gehen.
Der Deutsche Meister von 2019 springt für Horst Lehr ein, dessen Rückkehr sich noch weiterhin verzögert. Aller Voraussicht nach dürfte Stechele auch beim zweiten Qualifikationsturnier Anfang Mai in Sofia zum Einsatz kommen. In Budapest dagegen kämpfen insgesamt 12 Ringer um die Fahrtkarte nach Tokio. Die beiden Halbfinalsieger sind für die Olympischen Spiele in der Hauptstadt Japans qualifiziert. „Für Niki wird das Quali-Turnier etwas ganz Besonderes sein. Die Erwartungen an ihn werden wir nicht zu hoch stecken. Er ist ein junger Sportler, der im nächsten Olympiazyklus ebenfalls seine Chancen erhalten wird“, betont Scheibe und weiß, dass die Trauben für seinen Schützling besonders hoch hängen. Topringer aus Armenien, Azerbaidschan, Georgien, Ukraine und Bulgarien geben sich hier ein Stell-Dich-ein. „Wir sind leider in den einzelnen Klassen nicht so stark aufgestellt wie beispielsweise die Russen oder die Amerikaner“, verweist er dabei auf die Gewichtsklasse bis 74 Kilo. Dort wird es verletzungsbedingt keinen deutschen Starter geben. Auch Zuschauer werden bei diesem sportlichen Höhepunkt coronabedingt nicht zugelassen. Die Hürden abseits der Matte werden wieder enorm sein. „Wir werden in Ungarn wohl in einer Blase sein. Das heißt: Wir dürfen uns nur im Bereich von Hotel und Halle mit Maske bewegen“, so Scheibe weiter. Niklas Stechele und seine DRB-Kollegen müssen mit einem Negativ-Test in die ungarische Hauptstadt einreisen, werden auch mit verschärften Maßnahmen zu kämpfen haben. „Niki wird auf der Matte sein Bestes geben“, ist Scheibe überzeugt, dass der 21-Jährige ein gutes Ergebnis einfahren wird. „Er kann ohne großen Druck aufringen.“ Stechele selbst freut sich enorm auf seinen Auftritt in Ungarn. „Die Aufregung kommt mit Sicherheit noch“, will er besonders wieder Erfahrung sammeln im Konzert der Großen. sg
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