Für Niklas Stechele steht der eigentliche Höhepunkt im Wettkampfkalender bevor. Am Sonntag, 14. September, geht der Ringer des TSV Westendorf bei der Weltmeisterschaft in Zagreb auf die Matte. Der 25-Jährige gehört als einziger bayerischer Vertreter dem Freistilteam des Deutschen Ringer-Bundes an. Stechele geht im Limit bis 57 Kilo an den Start.
Nach seinem Gewinn des U23-Europameistertitels im Jahr 2023 ist es für Niklas Stechele nun das zweite Mal, dass er bei einer Männer-WM teilnimmt. Bisher ist das Jahr 2025 sehr erfolgreich für ihn verlaufen. Nicht nur, dass er im April Rang fünf bei der EM in der Slowakei erreichte, gewann er zwei Monate später bei der Militär-WM in Wunstorf (NRW) sogar die Goldmedaille. Dabei sticht Stechele aus dem sechsköpfigen Freistilteam des Deutschen Ringer-Bundes mehr als heraus. Die Vorbereitungsphase sei sehr knackig gewesen, sagt der Westendorfer. Neben Lehrgängen in Heidelberg am Olympiastützpunkt folgte auch ein zweiwöchiger Aufenthalt in Tokio (Japan). Hier holte sich der Westendorfer den letzten Feinschliff.
Mit 33 Startern im leichtesten Limit ist das Teilnehmerfeld diesmal sehr groß. Primär freut sich Niklas Stechele darauf, gegen die Topathleten zu kämpfen. „Ich versuche, es ihnen so schwer wie möglich zu machen, sowie den einen oder anderen Gegner sogar zu ärgern.“ Mit dem US-Amerikaner Spencer Lee könnte er auf den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2024 in Paris treffen. Sogar Aman Aman (Indien) und Gulomjon Abdullaev (Usbekistan), die letztes Jahr in Frankreich in der Gewichtsklasse bis 57 Kilo jeweils die beiden Bronzemedaillen gewannen, gehören zum engen Favoritenkreis. Trotz großer Namen macht sich der Westendorfer wie so oft überhaupt keinen Druck. Durch seine internationalen Erfolge braucht sich selbst das Aushängeschild des TSV Westendorf in keiner Weise zu verstecken.
Dabei spielt auch die Vorbereitung unmittelbar am Wettkampftag eine entscheidende Rolle. Wie bei vielen Athleten gehört auch bei Niklas Stechele die Musik dazu. Sie pusht und ist wie üblich ein perfektes Aufwärmmittel. „Kurz vor dem Kampf brauche ich aber Ruhe. Da möchte ich auch nicht, dass irgendwer auf mich einredet“, betont der amtierende deutsche Einzelmeister von 2025, der allerdings auch den Blick auf die Konkurrenz nie aus den Augen verliert. Gerade die Amerikaner seien mental sehr stark, was ihn sehr beeindruckt.
Gespannt werden wieder viele Westendorfer Teamkollegen den WM-Auftritt ihres Niklas Stechele in Zagreb verfolgen. Einige Familienmitglieder, darunter Papa Thomas und Onkel Jürgen, werden hautnah in der Halle das Geschehen mit verfolgen. „Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie mit dabei sind“, so der 25-Jährige abschließend.
