Die erfolgreiche Historie des TSV Westendorf ist um einen weiteren erfolgreichen Eintrag reicher. Bei den Deutschen Meisterschaften der Kadetten (A-Jugend) in Stendal (Sachsen-Anhalt) hat Niklas Steiner eindrucksvoll den Titel gewonnen. Die 15-jährige Nachwuchshoffnung der Ostallgäuer gewann all seine Duelle im Limit bis 45 Kilo im Freistil und trug dadurch auch zum tollen bayerischen Abschneiden maßgeblich bei.
Zwei Jahre nach seinem letzten Gewinn der B-Jugendmeisterschaft auf nationaler Ebene gelang dem Westendorfer bei den Freistil-Titelkämpfen erneut das Kunststück. „Ich musste schon an meine Grenzen gehen. Meine Gegner waren saustark.“ Auf Grund der geringen Teilnehmerzahl wurde im Nordischen System, also jeder gegen jeden, gerungen. Nach einem technischen Überlegenheitssieg über Pascal Hessel (Greiz) und dem vorzeitigen Schultersieg gegen John-Luca Koch (Jena) musste sich Steiner in einem vorentscheidenden Duell um Gold mächtig strecken. Sein Gegner war Julius Kummer, der sich am Ende den Vize-Titel holte. Der Adelhausener führte bereits mit 4:1, ehe der Westendorfer ihn noch schulterte. Ein weiterer Titelaspirant hatte keine Chance. So gelang Steiner ein 6:2-Punktesieg gegen Damir Shifadugov von den Nürnberg Grizzlys. Auch John Keterling (Graben-Neudorf) konnte den TSV’ler nicht aufhalten. „Der Titel bedeutet mir sehr viel. Das ist ein schönes Gefühl“, erzählte Steiner unmittelbar nach Turnierende. Besonders, dass die Familie und seine Teamkollegen den Erfolg des 15-Jährigen verfolgten, bedeutet dem frischgebackenen Titelträger sehr viel. „Niki hat sich den ersten Platz mehr als verdient. Er ist ein Turnierringer, richtig cool und abgezockt“, lobt auch Coach Matthias Einsle den Auftritt seines Schützlings. Ähnliche Töne kommen auch von der Vereinsführung des TSV Westendorf. „Das ist die Bestätigung für seine harte Arbeit. Es ist einfach die beste Belohnung“, so Vorstand Robert Zech. Allein schon die Nominierung sei für jeden Ringer ein Erfolg, wenn dann noch eine Medaille herausspringe, sei das einfach großartig. In die gleiche Kerbe schlägt auch Ringerchef Thomas Stechele, der natürlich die Ergebnisse verfolgt hat und von Trainer Matthias Einsle genau unterrichtet wurde. „Niklas ist extrem fleißig. Er hat das prima, wenn nicht perfekt umgesetzt.“
In Stendal waren noch drei weitere Westendorfer auf der Matte. Für Kilian Krupner (71 kg) war nach zwei Niederlagen das Turnier vorzeitig beendet. Patrick Meichelböck (65 kg) holte sich zwar einen Überlegenheitssieg gegen Daniel Hermann (Schifferstadt), allerdings musste er sich in der Folge Jeremy Weinhold (Weingarten) deutlich mit 5:14 und Max Brenn (Urloffen) knapp mit 6:7-Wertungspunkten geschlagen geben. Am Ende reichte es zum elften Rang. Allein im Limit bis 60 Kilo waren 35 Teilnehmer gemeldet, darunter auch Luis Wurmser, der nach zwei Siegen und zwei Niederlagen keine Rolle bei der Medaillenvergabe spielte. „Bei ihm fehlte mir noch die technische Raffinesse. Hätte Luis seinen ersten Kampf am Freitagabend gewonnen, dann wäre eine vordere Platzierung im Pool möglich gewesen“, so Matthias Einsle in seinem Fazit.
In Warnemünde (Rostock) stand dagegen nur ein Westendorfer Ringer auf der Matte. Benedikt Gansohr ereichte bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten sogar das kleine Finale, welches er aber deutlich gegen Gunnar Frisch (Pausa) deutlich verlor. Insgesamt holte er sich im Limit bis 80 Kilo vier sehenswerte Einzelsiege im 21 Mann starken Teilnehmerfeld. „Er hat diese vier Kämpfe sauber und taktisch gut gerungen und konzentriert gearbeitet. Er hat gezeigt, zu was er im Stande ist“, so Coach Maximilian Goßner. Insgeheim wäre sogar noch mehr drin gewesen, hätte ihm zum Auftakt nicht die Nervosität einen Streich gespielt. Denn seinen ersten Kampf verlor er gegen den späteren Deutschen Meister Darius Kiefer mit 3:8-Wertungspunkten. „Bene hat sich die vergangenen Monate super entwickelt. Er ist ein Typ mit einem Kämpferherz. Das braucht man im Ringen“, freut sich Abteilungsleiter Thomas Stechele auch über diese Platzierung, auch wenn es nicht zu einer Medaille gereicht hat. tsv