Die Erwartungen waren im Vorfeld der nationalen Titelkämpfe der U17 bei Weitem höher, am Ende kehrte der TSV Westendorf aus dem sächsischen Werdau mit einer Medaille zurück. Samuel Völk erkämpfte sich in der leichtesten Gewichtsklasse die Silbermedaille.
Seinen Auftaktkampf im Limit bis 42 Kilo konnte Völk gegen Joel Knödler (KSV Ludwigsburg/Neckarweihingen) deutlich mit 14:4-Wertungspunkten für sich entscheiden. Allerdings kassierte der aufstrebende TSV’ler in seinem zweiten Turnierkampf gegen Maksim Ergashov (ASV Atlas Bielefeld) eine knappe, wenn auch bittere 1:3-Niederlage. „Das war eine sichere Goldmedaille für Samuel“, betont Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle, der in seiner Funktion als Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes auch seine Schützlinge betreute.
Pech hatte dagegen Jakob Völk (51 kg), der letztendlich eine sichergeglaubte Medaille verpasste. Nach seinen beiden souveränen technischen Überlegenheitssiegen über Kyourmars Mahmoudiaghdam (TSV Herbrechtingen) und Muhammed Kuru (AC Mülheim) musste sich der Westendorfer Nick Brederlow (SV Halle) knapp mit 2:3-Wertungspunkten geschlagen geben. Eine weitere Niederlage gegen den späteren Deutschen Meister Erik Hanikel (RC Neuwied) bescherte Jakob Völk nur noch die Möglichkeit, um Rang fünf zu kämpfen, was er auch schaffte. „Jakob hat alles reingeworfen, doch es lief leider nicht nach Plan. Es ist extrem schade, weil er nicht nur im Vorfeld viel investiert hat, sondern sich am Wochenende nicht belohnen konnte“, resümiert Einsle und macht deutlich: „Für mich als Trainer tut das auch weh“.
Selbst Shailo Ulm verpasste eine Medaille. Nach seiner unglücklichen Auftaktniederlage in der Gewichtsklasse bis 60 Kilo gegen seinen bayerischen Teamkollegen Lukas Rimpfl (TSV Sankt Wolfgang), gelangen dem Westendorfer zwei Siege in Folge. Doch im Duell gegen Vladislaw Harcenko (AV Freiburg-St. Georgen) hatte er extremes Pech. Führte Ulm zwischenzeitlich mit 6:0-Wertungspunkten, so drückte ihn der Südbadener am Ende auf beide Schultern. Vorzeitiges Turnieraus und damit Platz acht für Shailo Ulm, der aus Sicht von Matthias Einsle durchaus die Bronzemedaille hätte gewinnen können.
Die beiden Westendorfer Athleten Diego Ulm (65 kg) und Maxim Kremer (55 kg) waren in starken Gewichtsklassen vertreten. „Obwohl es jetzt nicht ganz optimal lief, muss man auch bedenken, dass Westendorf allein fünf Athleten bei einer Deutschen Meisterschaft hatte. Das ist schon außergewöhnlich und eine Hausnummer“, betont der TSV-Freistilcheftrainer. Es sei nicht alltäglich, so einen guten Jahrgang zu haben. (stg)
