Dieser Auftritt war ganz im Sinne der Zuschauer des TSV Westendorf: Mit einem 18:10-Heimerfolg zwangen die Ostallgäuer Recken das Team des TV Geiselhöring zum Oberliga-Auftakt in die Knie. Über 400 Fans in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick sahen zehn packende und spannende Kämpfe. Sechs der insgesamt zehn Duelle konnten gewonnen werden.
Gleich zu Beginn bot Niklas Steiner im leichtesten Limit dem Geiselhöringer Ramaz Silagava mehr als Paroli. Der Westendorfer gab bei der 3:8-Niederlage nur zwei Mannschaftspunkte ab. Einen souveränen Auftritt zeigte Felix Kiyek, der im Schwergewicht Lukas Würstl mit 10:0 abfertigte. Einen Einstand nach Maß in die neue Saison feierte auch Michael Steiner. Der Griechisch-Römisch-Spezialist gewann im Limit bis 61 Kilo gegen Basir Ibrahimi mit 8:4-Wertungspunkten, wobei auch ein höherer Sieg des Westendorfers durchaus möglich gewesen wäre. Kurzen Prozess machte dagegen der ukrainische Neuzugang Oleksandr Eftekhari auf Seiten des TSV mit dem Geiselhöringer Simon Eisenhut, den er nach nicht einmal 40 Sekunden auf beide Schultern drückte. Die Halle bebte. Angepeitscht von den Zuschauern musste sich Nasrat Nasratzada (66 kg, Freistil) trotzdem Faisal Haidari mit 1:5-Wertungspunkten geschlagen geben. Zur Pause führte der Gastgeber trotzdem mit 9:4.
Den Start nach der Pause eröffnete Philipp Reiner (86 kg, Griechisch-Römisch), der trotzdem aufopferungsvollem Kampf eine 1:7-Niederlage gegen Martin Wittmann kassierte. Landete Eftekhari im ersten Durchgang eine Prunklandung mit seinem Sieg, so konnte auch der zweite Neuzugang des TSV Westendorf, Avgustin Spasov, schon einmal eine Duftmarke setzen. Der Bulgare (71 kg, Griechisch-Römisch) holte einen technischen Überlegenheitssieg über Jan Gucik und ließ sich ebenfalls frenetisch feiern. In den Dienst der Mannschaft stellte sich Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle, der gegen den Topmann Otari Bagauri allerdings chancenlos war und vier Mannschaftspunkte ab. Vor den abschließenden Duellen im Weltergewicht (75 kg) führte Westendorf mit 15:10. Abgezockt präsentierte sich Daniel Joachim. Der Freistilspezialist zermürbte regelrecht Ilja Vorobev mit 4:1-Wertungspunkten. Vor dem letzten Kampf des Abends war der Sieg in trockenen Tüchern. Ion Gaimer gewann seinen Kampf gegen Krysztop Banczyk völlig verdient mit 12:3. „Die Jungs haben alles gegeben und richtig performt“, freut sich Vorstand Robert Zech nicht nur über die tolle Leistung der eigenen Athleten, sondern auch über den großartigen Einstand der ausländischen Recken. Fans und Zuschauer können sich auf weitere spannende Duelle freuen. Ähnliche Töne schlug auch Zweiter Vorstand Bernhard Hofmann an, der der gesamten Mannschaft einen starken Auftritt attestierte. Allerdings ist der Sieg des TSV offiziell noch nicht offiziell eingetütet. Binnen zwei Tage wurde das Ergebnis zweimal korrigiert, steht jetzt sogar bei einer 0:40-Niederlage der Westendorfer. Hintergrund sind Ungereimtheiten, die der Bayerische Ringer-Verband nun prüfen muss. (stg)
Bild: Stefan Günter