Ziel Olympia 2024 im Visier
Zwei Jahre lang rang Christopher Kraemer für den Bundesligisten SC Siegfried Kleinostheim. Nun folgt für ihn der nächste Schritt in seiner sportlichen Karriere: Der 26-Jährige schnürt sich in der kommenden Saison die Ringerstiefel für den Bundesligisten und amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister SV Wacker Burghausen.
Vergangenes Wochenende kürten sich die Ostbayern bereits zum vierten Mal in Folge zum nationalen Champion. Weil Burghausens Eigengewächs Andreas Maier im letzten Finalkampf gegen den ASV Mainz 88 seine Karriere beendet hat, wird Kraemer nun dessen Lücke im Limit bis 66 Kilo schließen. Dieser Wechsel an die Salzach bringt für den Kaderathleten des Deutschen Ringer-Bundes noch einen weiteren Vorteil. „Ausschlaggebend ist, dass Matthias Maasch mich bei meinem Ziel Olympia 2024 unterstützen wird“, so der Ostallgäuer. Der Sportliche Leiter der Burghauser will das Maximale aus dem Westendorfer Eigengewächs herausholen. „Chris hat es die vergangenen Jahre aufgrund einiger Faktoren nicht geschafft, von daher müssen wir erst einmal eine Basis aufbauen, damit er auch verletzungsfrei durchtrainieren kann“, betont Maasch, der zu seiner aktiven Zeit ebenfalls ein erfolgreicher Ringer war. Die nationale Konkurrenz Kraemers sei sehr stark. „Er muss sich hier erst einmal durchsetzen, damit er auch international eine Medaille holen kann. Das ist unser gemeinsamer Anspruch“, so der Burghauser Sportchef.
Die Voraussetzungen beim SV Wacker könnten für den Westendorfer nicht besser sein. Optimale Trainingsbedingungen und starke Trainingspartner warten auf Christopher Kraemer. Seit Jahren hat Burghausen das Glück, auf eine herausragende, wenn nicht die beste Griechisch-Römisch-Achse in der Bundesliga zurückgreifen zu können. Deutsche Topleute, die international schon große Erfolge gefeiert haben, starten für die Ostbayern. Darunter ist auch Idris Ibaev, der erst im vergangenen Jahr bei der U23-Weltmeisterschaft Gold für Deutschland holte. Kraemer wird das Team nochmals verstärken. Dabei kann er auch selbst entscheiden, wo er trainieren möchte. Mit Burghausen, dem Bundesstützpunkt Nürnberg und der Heimstätte in Westendorf stehen ihm drei Trainingsorte zur Auswahl.
Vier Ringer konkurrieren derzeit um Startplätze bei internationalen Großturnieren. Bei der Europameisterschaft Ende März in Budapest muss Christopher Kraemer seinem direkten Rivalen Abdolmohammad Papi den Vortritt lassen. Bei einem internationalen Turnier in Malmö (Schweden) setzte sich der Bundesligaringer der Red Devils Heilbronn gegen die deutsche Konkurrenz durch. Olympiastarter Etienne Kinsinger wird in Ungarn ausnahmsweise bis 63 Kilo auf die Matte gehen. Der Fokus von Christopher Kraemer liegt nun auf den nationalen Titelkämpfen und dem Großen Preis von Deutschland in Dortmund. Nur bei einer Topplatzierung hat er eine Chance, sich für die Weltmeisterschaft in Belgrad dieses Jahr zu qualifizieren. „Jedes Turnier wird neu bewertet. Wer die bessere Leistung erzielt und sich ins Szene setzen kann, hat die besseren Karten“, so Kraemer. Der 26-Jährige will seinen Traum von den Olympischen Spielen weiterhin aufrechterhalten. Er weiß, dass der Weg bis dahin sehr steinig ist. tsv