Die Anspannung steigt, die Aufregung ist groß. Für den Großteil der Westendorfer Nachwuchsringer geht es zum ersten Mal über den Teich. Am Pfingstsonntag startet der Flieger von München in die USA. Für 15 Nachwuchsringer, Trainer, Betreuer und einige Eltern wartet die lange Reise in den US-Bundesstaat Michigan.
Die beiden Zwillinge Diego und Shailo Ulm sind nicht zum ersten Mal im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ihre Mutter Heidi ist US-Amerikanerin. Mindestens einmal pro Jahr wartet nämlich ein ausgiebiger Familienurlaub. Diesmal sind beide Ringer allerdings bei Gasteltern untergekommen. Auch bei beiden TSV-Ringern ist die Anspannung groß, wenn gleich sie ihre Vereinskollegen schon die USA im Vorfeld etwas schmackhaft machen. „Wir geben ihnen bereits einen Einblick, was auf sie zukommt: Nämlich größere Städte und viele Menschen. Es gibt auch etwas völlig anderes zu essen und viel mehr zu entdecken“, so Diego Ulm. Sein Bruder Shailo ist auch zum ersten Mal mit einer so großen Mannschaft überhaupt unterwegs. Auch er ist gespannt, wie die Zeit in den Staaten verlaufen wird. „Ich freue mich schon sehr darauf“, hofft er natürlich, dass die Möglichkeit besteht, Familienangehörige zu treffen.
Vor seinem ersten Abenteuer in den USA steht Theo Prestele. Er habe eine enorme Vorfreude. „Wir lernen neue Leute kennen. Ich weiß auch, dass die USA ein völlig anderes Land als Deutschland sind.“ In den 14 Tagen wird es auch die eine oder andere Trainingseinheit mit US-Ringern geben. „Hier erhoffe ich mir natürlich neue Einblicke zu bekommen.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Vitus Scheifele. Für ihn bedeutet die Reise nach Amerika auch ein gemeinsames Miteinander. „Da wächst du als Team zusammen, weil wir so weit weg sind.“ Für ihn sei die USA ein Land, das von Sport und Kultur geprägt sei. Gespannt ist er auf die anstehenden Einheiten. Vor allem erwarte er neue Techniken zu erlernen. „Wir werden hier viel mitnehmen und können nur davon lernen. Das Wrestling der Amerikaner wird uns mit Sicherheit weiterbringen“, ist Scheifele überzeugt. Wenn er es dann noch schafft, mit seiner Gastfamilie fischen zu gehen, wäre es für ihn wohl nahezu perfekt.
Die Vorfreude auf die Reise in die USA ist auch bei Fabian Stechele nicht zu übersehen. Speziell ist er gespannt, wie die Familien in Amerika leben, „viel mehr möchte ich aber Kontakt zu meinen Trainingspartnern halten und einfach so viel mitnehmen, wie es nur geht.“ Stechele kennt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur von Bildern und Filmen. „Allein das ist ja schon großartig, jetzt sehen wir alles aber hautnah. Das ist toll.“
Der TSV-Tross wird bis zur Heimreise am 1. Juni vorwiegend bei amerikanischen Gasteltern wohnen. „Wenn Amerikaner Deutsche sehen und kennenlernen, steigt natürlich die Neugierde. Das Interesse wird auf jeden Fall groß sein“, sagt Diego Ulm. Nichtsdestotrotz werden die Westendorfer nach ihrem großen Ausflug über dem Teich viel zu erzählen haben. Genauso wie einst Jürgen Stechele, der vor rund 30 Jahren selbst als Ringer in Florida bei einer USA-Reise im Sonnenstadt auf die Matte ging. Noch heute schwärmt der Nachwuchscheftrainer davon. Stefan Günter
Bild: © Stefan Günter