Niklas Stechele war am Schlusstag der Europameisterschaft in Bukarest noch der letzte Hoffnungsschimmer. Der Westendorfer stand im kleinen Finale um Bronze und musste gegen Mezhlum Mezhlumyan ran. Doch am Ende schaffte der U23-Europameister von 2023 nicht den erhofften Coup. Stechele beendete das Turnier im Limit bis 61 Kilo auf einem hervorragenden fünften Rang.
Zum Ende der ersten Kampfrunde nutzte der Armenier einen Fehler von Stechele zur 5:1-Führung. Dass der Ostallgäuer Rückstände wettmachen kann, hat er des Öfteren schon bewiesen. Allerdings baute sein Gegner den Vorsprung zu Beginn der zweiten Runde aus. Erst gegen Ende des Kampfes punktete Stechele noch einmal, doch mehr als der 5:7-Anschluss sprang dabei nicht heraus.
Bundestrainer Jürgen Scheibe ist dennoch stolz auf die Leistung des jungen Westendorfers, der nach dem Gewinn des Europameistertitels in der Altersklasse U23 nun auch den Fuß in die Türe zu den Männern stellte. „Der Fehler zum Ende der ersten Runde war entscheidend“, so der Trainer in einer ersten Analyse. Lobende Worte kommen auch von Marcel Fornoff. Der hauptamtliche Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes für den Freistil attestiert dem Westendorfer ein starkes Turnier gerungen zu haben. „Niki hat bis zum Halbfinale wirklich gute Leute aus dem Turnier geworfen.“
Der Westendorfer drückte am Vortag im Achtelfinale Ivan Guidea aus Rumänien auf beide Schultern und distanzierte im Viertelfinale auch den Ukrainer Valentyn Bliasetskyi mit 6:2-Punkten. Damit stand der DRB-Ringer in der Runde der letzten Vier, wo er auf den Weltmeister von 2022 und WM-Dritten von 2023, Zelimkhan Abakarov, traf, der vor zwei Jahren von Russland nach Albanien wechselte und seither die Weltspitze kräftig durcheinanderwirbelt. Gegen Abakarov war Niklas Stechele chancenlos, er unterlag seinem Kleinostheimer Teamkollegen glatt mit 0:11-Punkten.
Bild: Jörg Richter