TSV bleibt im Hexenkessel ungeschlagen

von | Dez 18, 2022

Mit einem Sieg und zahlreichen emotionalen Höhepunkten haben sich die Westendorfer Ringer von ihrem Heimpublikum aus der diesjährigen Oberliga-Saison verabschiedet. Zum Abschluss gelang den Ostallgäuern ein vielumjubelter 23:12-Erfolg über Vizemeister TV Geiselhöring. Parallel holte sich der SC Anger durch einen souveränen Sieg über die Nürnberg Grizzlys die Meisterschaft.

Noch bevor es auf der Matte ordentlich zur Sache ging, wurden die ehemaligen Ringer Tizian Reggel und Michael Heiß gebührend verabschiedet. Während Reggel aufgrund seines beruflichen Engagements mit dem Ringkampfsport aufhören muss, bleibt Heiß dem TSV Westendorf weiterhin als Co-Trainer für den griechisch-römischen Bereich zur Verfügung. Sehr emotional wurde es, als Vereinsvorstand Robert Zech vor rund 500 Zuschauern in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick Abteilungsleiter Thomas Stechele verabschiedete. Über 40 Jahre lang war er in unterschiedlichen Funktionen beim TSV verantwortlich. Höhepunkt war die Verleihung der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Ringer-Bundes durch den schwäbischen Bezirksvorsitzenden Stefan Günter. „Thomas Stechele hat für den Ringkampfsport Herausragendes in all den Jahrzehnten für den Verein geleistet.“

Was im Anschluss auf der Matte passierte, war ein sportlicher Leckerbissen. Wie Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner schon vorab prophezeite, waren die Geiselhöringer in den unteren Gewichtsklassen bärenstark. Michael Steiner (57 kg, Griechisch-Römisch), der extra abkochte, und Edris Fazeli (61 kg, Freistil) wurden vorzeitig ausgepunktet. Selbst Maximilian Prestele war im Limit bis 66 Kilo chancenlos, als er zwischenzeitlichem 0:12-Rückstand noch auf beide Schultern gedrückt wurde. Allerdings gelang Westendorf im ersten Durchgang noch zwei Einzelsiege. Im Schwergewicht holte sich der Italiener Simone Iannattoni gegen den 30 Kilo schwereren Richard Krimmer einen technischen Überlegenheitssieg. Auch Felix Kiyek (98 kg) holte drei wichtige Punkte beim 13:4-Erfolg über Lukas Würstl. Zur Pause lagen die Westendorfer noch mit 7:12 zurück.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit drehten die Westendorfer auf. Sie schafften es doch tatsächlich alle fünf noch ausstehenden Duelle überzeugend zu gewinnen. Simon Einsle (86 kg) und Daniel Joachim (71 kg, beide Freistil) holten jeweils drei Mannschaftspunkte. Auch Felix Jürgens, der im Limit bis 80 Kilo auflief, erkämpfte sich zwei Teamzähler. In den abschließenden Kämpfen im Weltergewicht brannten sowohl Ion Gaimer (Griechisch-Römisch) als auch Matthias Einsle (Freistil) ein technisches Feuerwerk ab, sehr zur Freude der Zuschauer, die „steht auf, wenn ihr Westendorfer seid“, skandierten. „Die Halle war voll, jeder Ringer hat 20 Prozent mehr aus sich herausgeholt, einfach eine geile Sache“, so Cheftrainer Einsle in seiner Bilanz. Selbst Ion Gaimer wird diese Saison in Westendorf nicht so schnell vergessen. „Die Stimmung und die Fans sind einfach topp. Es ist einfach unglaublich hier“, ließ er allerdings mit einem Lächeln offen, ob es für ihn im kommenden Jahr wieder mit einem Engagement weitergeht. Und Thomas Stechele? Für den scheidenden Abteilungsleiter sei es ein perfekter Abend gewesen. „Wir hatten heute fantastische Rahmenbedingungen. Von daher gehe ich mit einem weinenden und lachenden Auge.“

Bild: Buron Pictures

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